Ganz anders geht es dem ledigen Nachbarn Eugen (Günter Meyer), der in der verwitweten Erna Scheuerle (Christel Schmidt) eine zuverlässige Haus-Frau findet, die sich recht schnell erobern lässt und ihm jeden Wunsch von den Augen abliest - ganz nach der auf dem Dorf gültigen Tradition.
Etwas ratlos ist der Bürgermeister, als er hört, dass die terminlich arg eingespannte Emma von ihren kommunalpolitischen Tätigkeiten zurücktreten will, um Probleme „in der eigenen Fraktion“ – heißt: mit ihrem Mann – zu lösen. Gegen Ende des Stückes scheint ihr dies gelungen zu sein, als sich die beiden vor den Augen des Bürgermeisters um den Tisch herum jagen und sich schließlich in die Arme fallen. Ein letzter, verzweifelter Versuch des Bürgermeisters, ein weibliches Gemeinderatsmitglied zu finden, scheitert, als er Erna um diesen Posten anfragt. Doch auch die Witwe ist nicht dafür zu gewinnen, schließlich ist ihr die neue Liebe zu Eugen weitaus wichtiger – und sie hat dort ihren Platz am Herd gefunden.
Das ewige Hin und Her – Stress und Gemächlichkeit, Streit und Versöhnung – sorgte für ein Wechselbad der Gefühle, für viel Dynamik und Witz im Spiel. Die „Bergler Bühnispieler“, die auch den anwesenden Kleinwiesentäler Bürgermeister aus dem Theaterstück heraus auf weibliche Gemeinderatsmitglieder ansprachen, gingen wieder aus sich heraus und wurden von einem toll mitgehenden Publikum mit viel Gelächter und Applaus belohnt. Man merkte der Truppe den Spaß am Spiel an – und man darf sich vielleicht auf eine Wiederholung des Theaterstücks freuen.