Dass die ausgedehnten Waldgebiete des Kleinen wie des Großen Wiesentals immer wieder für eine Überraschung gut sind, zeigte sich jüngst auch auf der benachbarten Gemarkung Böllen. Dort waren dem Revierleiter Rolf Berger aus Wembach ungewöhnliche Bodenspuren aufgefallen. Das fragliche Areal liegt in Nähe des Böllenbachs und heute in einem Hochwaldgebiet. Es war zuvor Weideland. Da der Geländepunkt in der Nähe eines bekannten Erzvorkommens liegt, ging man zunächst davon aus, dass es sich um historische Schürfspuren einstiger Bergbauversuche handelt.
Da es keine bekannten Vergleichsobjekte gab, blieben jedoch Zweifel. Um die zu zerstreuen, suchte man den Rat von Dr. Helge Steen, einem erfahrenen Montanhistoriker und Fachautor für Bergbau und Lagerstätten im Schwarzwald. In einer gemeinsamen Begehung wurde das Areal intensiv abgesucht. Doch auch der Experte und versierte Kenner alter Bergbauspuren musste gestehen, dass er sich weder das Objekt noch dessen mögliche Funktion erklären konnte.
Deshalb wurde jetzt das Landesdenkmalamt eingeschaltet, in der Hoffnung, über mögliche Vergleichsobjekte aus ganz Baden-Württemberg vielleicht doch noch die historischen Auftraggeber oder Erbauer dieser Objekte bestimmen und deren Funktion schlüssig klären zu können.