Kleines Wiesental Reich werden an Bildern im Kopf

Markgräfler Tagblatt

Nachbarschaftsschule: Lesung mit Liegestützen: Kinderbuchautor Armin Pongs warb fürs Lesen

Von Monika Weber

Versprochen! Die Kinder der Nachbarschaftsschule in Tegernau gaben ihr Wort. Künftig wollen sie öfter mal ein Buch in die Hand nehmen und lesen und dafür weniger fernsehen.

Kleines Wiesental-Tegernau. Denn Lesen macht reich, erfuhren sie von Schriftsteller Armin Pongs, reich an Bildern im Kopf. Wie das geht, konnten die Schüler auch gleich selbst erfahren. Zunächst stellte Pongs drei Regeln auf. Regel Nummer eins: Alle Kinder müssen leise sein und gut zuhören. Regel Nummer zwei: Armin Pongs muss laut und deutlich lesen. Regel Nummer drei: Wenn der Autor sich verliest und Krokodil statt Krokofil sagt (wie die gleichnamigen Kinderbücher des Autors heißen), muss er zehn Liegestütze machen.

Mit diesem pädagogischen Trick schaffte er es, dass die Kinder ihm aufmerksam zuhörten. Gelesen wurde im Stehen mit einigen Standortwechseln, vielen Gesten und ausdrucksstarker Betonung. Immer wieder wurden die Kinder in die Geschichte mit einbezogen, die sich krokofilgrün gekleidet hatten.

Natürlich verlas sich Pongs am Ende prompt und machte dann auch die selbst auferlegten Liegestütze mit ein paar Freiwilligen gemeinsam. Nach der Geschichte fragte er nach den Bildern, die noch im Gedächtnis geblieben sind. „Das schafft kein Fernseher“, hatte er die Kinder überzeugt, denn beim Lesen waren bei jedem eigene Bilder entstanden.

Für das Versprechen, mehr zu lesen, gab es als zusätzliche Motivationshilfe schwimmende Steine aus Bims vom letzten Vulkanausbruch vor 12 000 Jahren aus der Eifel oder auch „Mondsteine mit Sternenstaub“, die schlechte Träume vertreiben. „Ich brauche unbedingt so einen Mondstein, weil ich jede Nacht schlechte Träume habe“, erklärte eine Schülerin ihre Wahl.

Gemeinsam wurde das Lied vom Lesemillionär gesungen, das Pongs mit dem Produzenten der „Sportfreunde Stiller“ aufgenommen hat. Für angehende Autoren hatte er einige Tipps parat. Man brauche den festen Glauben an sich selbst, gute Freunde, die einem dabei helfen, und viel Fantasie. Die bekomme man durch häufiges und regelmäßiges Lesen.

Um der Fantasie auf die Sprünge zu helfen, hatte Pongs Marmorschnecken dabei, die, wie er erzählte, aus der Marmorschneckenhöhle, einem Unterwasserraum im marmorfarbenen Meer, stammten, in der alle Geschichten der Welt lagern und darauf warten, aufgeschrieben zu werden.

Zunächst wurde gelauscht, dann schwirrten in der Schreibwerkstatt die Stifte über das Papier. Monia und Arian durften ihre Geschichten über Krokofils Suche nach seiner Freundin Anna-Lucia hinterher vorlesen. War die Geschichte spannend? Wurde wörtliche Rede verwendet? War es lustig? Krokofils Abenteuer von Monia und Arian gefielen den anderen Kindern schon sehr.

Für besseres Vorlesen sorgten die Lesemuschels, die an einer Kette um den Hals gehängt wurden. Für den Mut, ihre Geschichte vorzulesen, durften die beiden Nachwuchsautoren die Lesemuschel sogar behalten.

Die Lehrerinnen und einige der älteren Kinder kannten diesen kleinen Trick bereits, denn Pongs war vor einigen Jahren schon einmal zu Gast und hatte dabei ein paar Lesemuscheln dagelassen. Diese werden seitdem auch bei der täglichen Lesezeit eingesetzt, die morgens vor dem eigentlichen Unterricht stattfindet.

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