Kleines Wiesental Rosenhof wird zu „Kulturquartier“

Manuel Hunn
Pilar Buira Ferre zeigt auf dem Rosenhof die Baustelle des neuen Wohnprojekts. Foto: Manuel Hunn

Derzeit befindet sich auf dem Areal eine Baustelle.

Der Rosenhof soll zum „Kulturquartier Kleines Wiesental, Südbaden“ werden. Bei einem Besuch stellt die Stiftungsvorsitzende des Kulturraums Pilar Buira Ferre die Vorhaben vor.

„Es hat viele Jahre gebraucht“, sagt Choreografin, Tänzerin und Tanzpädagogin Ferre. Sie erklärt, dass die Vision des neuen Kulturquartiers bereits 2013 entstanden ist, nachdem die Kulturscheune als Veranstaltungssaal drei Jahre zuvor abbrannte.

Zehn Jahre lang hat man viel Arbeit in die Planung des Projekts gesteckt. Die Geduld habe sich aber gelohnt, da man so Klarheit bekam, wohin es mit dem Hof gehen soll: „So ein Ort braucht Zeit zu wachsen und sich zu entwickeln.“ Als die Baustelle im vergangenen November errichtet wurde, sei endlich zu erkennen gewesen, wie sich die Vision verwirkliche.

Neues Wohnprojekt

Das derzeit entstehende Wohnprojekt ist ein Eigentumsprojekt von sieben Bauherrinnen, erklärt Ferre. Zusätzlich wird das Team von einem Architekten im Ruhestand unterstützt.

Im Gebäude sind fünf neue Wohnungen in verschiedenen Größen für unterschiedliche Familienzusammensetzungen vorgesehen. Beim Bau des Gebäudes setzt man auf Naturmaterialien mit viel Glas und verwendet für den Beton eine „lebendige Flüssigkeit“, die gut zum Rosenhof als „Bewegungsort“ passt.

Eigenes Reich

Ein zusätzlicher Gemeinschaftsraum ist im neuen Wohnhaus aber nicht vorgesehen. Ferre sagt: „Gemeinschaft muss nicht immer alles teilen.“ Die neuen Bewohner sollen ihre Individualität bewahren und ein „eigenes Reich“ haben. Dabei sind nicht nur Künstler unter den künftigen Mitbewohnern. Unterschiedliche Menschen mit verschiedenem beruflichem Hintergrund würden sich ergänzen – sonst sei es ja auch „langweilig“, so Ferre. Ende des Jahres soll das Wohnprojekt fertiggestellt werden, auf dem Rosenhof wird es dann insgesamt elf Wohneinheiten geben.

Platz für Veranstaltungen

Als zweites großes Projekt ist ein neues Veranstaltungsgebäude an Stelle der früheren Kulturscheune geplant.

Ferre schildert, dass ein Ort geschaffen werden soll, wo „jedermann und jede Art von Kunst willkommen“ ist. Kultur soll erlebt, belebt und vermittelt werden. Während derzeit der künstlerische Schwerpunkt des Rosenhofs auf zeitgenössischem Tanz liegt, gibt es mit dem neuen Kulturquartier „Platz für alle, die Kultur machen möchten“. So könnten die große Bühne und die Räume für Lesungen, von einem Orchester oder einem Chor genutzt werden. Das Kulturquartier „öffnet die Tür für das Kleine Wiesental und seine Möglichkeiten“, sagt Ferre.

Crowdfunding

Der Bau des Veranstaltungsgebäudes soll im nächsten Jahr beginnen. Da aber die Finanzierung noch nicht komplett in trockenen Tüchern ist, soll im Juli ein Crowdfunding-Projekt starten, um weitere Unterstützer zu finden. Bei ausreichenden finanziellen Mitteln könnten im Gebäude auch ein Kaffeeladen, Ateliers oder Büros entstehen. Das 525 Quadratmeter große Haus werde in jedem Fall aber schlicht und im Stil der Region ausfallen. Wenn alles klappt, soll das Tanzfestival im Sommer 2024 „am Gerüst“ des neuen Veranstaltungsgebäudes stattfinden.

Ferre ist zuversichtlich, dass sich das Kulturquartier auch danach weiterentwickelt und zusätzliche neue Dinge entstehen. So sei vorstellbar, dass sich irgendwann auch pädagogische oder gesundheitliche Projekte ansiedeln – „der Platz ist da“.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading