Matzken appellierte an ihre Kollegen, eine Erweiterung der Abstandsflächen zwischen Windkraftanlagen und bebautem Gebiet im FNP festzuschreiben, um die Sorgen der Projektgegner ernst zu nehmen. „Mir geht es darum, die Fronten zu enthärten und durch einen Kompromiss eine Lösung zu finden, mit dem alle Bürger in der Gemeinde leben können“, erwiderte sie auf den Hinweis Schönbetts, dass solch eine Änderung mit der Gemeinde Zell als Verwaltungspartner diskutiert werden müsse und ein Risiko bestünde, damit einen „Verhinderungsflächenplan“ zu schaffen. Er fragte sich zudem, wer die Kosten für die Änderungen am Plan übernehmen solle. Außerdem werden nach seiner Ansicht bereits im Rahmen des Bundes-Immissionsschutzgesetz-Verfahrens die Abstände zu den Windanlagen festgelegt. Alexander Ziegler (Elbenschwand) brachte eine Verzögerung des Verfahrens ins Spiel. Aufschübe hätte es bereits in der Vergangenheit gegeben, und man solle nun beim FNP auf die Bremse treten. Zudem warf er dem Gemeinderat vor, 2018 über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden zu haben und sie „wie den letzten Dreck zu behandeln“. Diesen Vorwurf ließen die übrigen Räte nicht auf sich sitzen.
Demokratisch für den FNP entschieden
„Der Gemeinderat hat nicht gegen die Bevölkerung entschieden“, korrigierte ihn Patricia Fromm (Wies). Als von den Bürgern gewähltes Gremium habe man demokratisch und mehrheitlich für den FNP gestimmt – möglicherweise gegen den Willen eines Teils der Bürger.
Silke Meyer (Raich) brachte schließlich den Vorschlag ein, auf die EWS proaktiv zuzugehen und sie darum zu bitten, die Abstandsflächen anzupassen, bevor der Genehmigunsantrag beim Landratsamt eingereicht werde.
Fromm schlug Ziegler zudem vor, einen Antrag in den Gemeinderat einzubringen, in dem alle Änderungswünsche für den FNP schriftlich zusammengestellt und zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt würden.
Im Anschluss erfolgte eine Aussprache über die Ergebnisse der Bürgerbefragung in Bürchau (Bericht folgt).