Kleines Wiesental Straßenbeleuchtung bleibt nachts an

Christoph Schennen
Weil sich der Gemeinderat nicht auf eine Nachtabschaltung verständigen konnte, brennen die Straßenlaternen im Kleinen Wiesental auch nachts weiterhin. Foto: Christoph Schennen

Energiesparmaßnahmen: Diskussion über Nachtabschaltung der Straßenlaternen im Kleinen Wiesental 

Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung auch über die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung diskutiert. Die Ortschaften sind bei diesem Thema uneins.

Von Christoph Schennen

Kleines Wiesental. Ernst Kallfaß (Niedertegernau) und Heinz Eichin (Wieslet) berichteten von Anrufen von Bürgern, die sich fürchteten, wenn die Straßenlampen nachts ausgeschaltet würden. Eichin sagte, ohne Licht sei es in vielen Weilern stockdunkel. Außerdem seien nachts auch Paketzusteller unterwegs. Rolf Vollmer (Wies) merkte an, dass der Wieser Ortschaftsrat keine Einwände gegen die Abschaltung habe. Er hält es für sinnvoll, das Licht von 0 bis 4.30 Uhr auszuschalten. Danach solle man es wieder einschalten, weil dann unter anderem Zeitungsausträger unterwegs seien. Ernst Kallfaß entgegnete ihm: „Ich bekomme meine Zeitung aber schon um 2.30 Uhr.“

Weniger Licht tut Fledermauspopulation gut

Klaus Worms (Neuenweg) berichtete von der Nachricht eines Ehepaars, das an ihn herangetragen hätte, dass es gut sei, wenn die Lampen nachts aus seien. Die Fledermauspopulation sei dadurch gestiegen. Für ein, zwei Veranstaltungen im Jahr müssten im Kleinen Wiesental die Lampen nachts nicht eingeschaltet sein, fand Katharina Matzken (Bürchau). Bei Dunkelheit seien in Bürchau ohnehin viele Bürger mit Stirnlampen unterwegs. Dirk Achilles (Sallneck) entgegnete ihr, wenn man abends von einer Feier nach Hause gehe, sehe man nichts mehr. Marion Meyer (Raich) befürchtet, dass Rettungswagen bei völliger Dunkelheit Probleme bekommen könnten. Silke Meyer entgegnete ihr, dass viele Notärzte ihr Ziel mittels GPS oder eines Online-Kartendienstes auf ihrem Smartphone fänden.

„Unfälle sind nicht zu tolerieren“

Matthias Leisinger sagte, er könne das Sicherheitsbedürfnis der Bürger verstehen. Angesichts der geringen Anzahl von Menschen, die nachts im Tal unterwegs seien, findet er es aber vertretbar, die Straßenbeleuchtung nachts auszuschalten. Frank Weber sagte, vor einer Abstimmung müsse geklärt werden, ob man die Lampen dimmen und Zeitschaltuhren einbauen könne. Für ihn ist wichtig, dass die Nachtabschaltung nicht die Zahl der Unfälle erhöht. Rolf Vollmer entgegnete ihm, laut Badischem Gemeinde-Versicherungs-Verband (BGV) sei eine nächtliche Straßenbeleuchtung nur bei Fußgängerüberwegen und an Kreuzungsbereichen erforderlich.

„Die Lampen laufen erstmal weiter“

Nach der kontroversen Diskussion fasste der Gemeinderat keinen Beschluss. Bürgermeister Gerd Schönbett sagte: „Die Lampen laufen weiter, und wir überprüfen im Laufe des Jahres, was machbar ist.“ Der neue Energiemanager solle sich mit dem Thema befassen.

...gilt es für Städte und Kommunen in Baden-Württemberg, Energie zu sparen – und viele wollen dafür nachts die Straßenbeleuchtung reduzieren oder teils abschalten. Doch dafür gibt es Vorgaben. Die anhaltende Energiekrise zwingt nicht nur Privathaushalte zum Sparen, auch die Kommunen versuchen, die Kosten so gering wie möglich zu halten. Eine der scheinbar einfachen Möglichkeiten: Licht aus. Doch nachts die Straßenbeleuchtung auszuschalten oder zu reduzieren, ist nicht ohne Weiteres erlaubt, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Denn: Im öffentlichen Raum gilt eine Beleuchtungspflicht. So sollen auch Angsträume vermieden werden – besonders im Winter, wenn es bereits früh dunkel wird. Und auch die Verkehrssicherheit muss gewährleistet sein.

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