Kleines Wiesental Schnelles Internet für 800 Haushalte

Peter Schwendele
Die Bürgermeister Gerd Schönbett (links), Gunther Braun (Zweiter von links) und Dirk Harscher (rechts) freuen sich mit Zweckverband-Geschäftsführer Paul Kempf und Rosmarie Diwo von der Betreiberfirma Pyur über die Inbetriebnahme des Knotenpunkts für die Breitbandversorgung in Tegernau. Fotos: Peter Schwendele Foto: Peter Schwendele

Breitbandversorgung: Bisher größte Netzinbetriebnahme im Landkreis / Schnelles Internet für 800 Haushalte

Kleines Wiesental-Tegernau - Eines der wichtigsten technischen Herzen des Glasfasernetzes im Landkreis Lörrach schlägt im Kleinen Wiesental: Gestern ging der in Tegernau liegende Knotenpunkt ans Netz. Damit steht der Versorgung von rund 800 Haushalten mit schnellem Internet nichts mehr im Weg.

Bisher größte Netzinbetriebnahme im Landkreis

Es handelt sich um die bisher größte Netzinbetriebnahme im Landkreis, seit der Zweckverband Breitbandversorgung seine Arbeit aufgenommen hat.

Eine ganze Reihe von Vertretern der an der Maßname beteiligten Firmen und von der Versorgung profitierenden Kommunen hatten sich am Donnerstag beim Tegernauer Rathaus eingefunden, um die Übergabe der Glasfasernetzteile an die Betreiberfirma Pyur zu feiern.

Darunter die drei Bürgermeister Gerd Schönbett (Kleines Wiesental), Dirk Harscher (Schopfheim) und Gunther Braun (Steinen), denn angeschlossen werden jetzt über den Knotenpunkt  folgende Orte: Wieslet, Tegernau, Schlächtenhaus, Weitenau, Langenau, Enkenstein und Gündenhausen.  Später soll dieser Knotenpunkt auch mit dem oberen Wiesental und dem Markgräflerland verbunden werden.

Mammutprojekts Glasfaserverlegung

Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands, legte denn auch dar, dass einer der großen Vorteile des Mammutprojekts Glasfaserverlegung im Landkreis Lörrach darin bestehe, dass man auf Gemeindegrenzen keine Rücksicht nehmen müsse. „Wir konnten so planen, wie es wirtschaftlich am günstigsten ist“, betonte Kempf.

Und so wurde in den vergangenen zwei Jahren in der hügeligen und zergliederten Landschaft hinter Schopfheim auf einer Strecke von 36 Kilometern Tiefbau betrieben, wobei 55 000 Tonnen Erde bewegt wurden. Die Faserstrecke, die zum Einsatz kommt, würde nach Angaben eines Technikers um den halben Globus reichen.

Faserstrecke würde um den halben Globus reichen

Faktisch angeschlossen werden in den kommenden Wochen 370 Häuser mit insgesamt 800 Haushalten. Die Anschlussquote von etwa 80 Prozent bezeichnete Paul Kempf als „sehr guten Schnitt“. Investiert wurden in diesen Maßnahmenteil bis dato rund fünf Millionen Euro.

Der Geschäftsführer betonte, dass rund die Hälfte des Geldes für die Glasfaserverlegung vom Land Baden-Württemberg komme. Ohne diese Hilfe wäre es nicht möglich, hier im ländlichen Raum, wo auf einer weiten Fläche vergleichsweise wenige Haushalte zu finden sind, die moderne Technik zu installieren, sagte Kempf.

Gründung von Zweckverband Breitbandversorgung ein „Highlight“

Dies sahen auch die drei anwesenden Bürgermeister so, die allerdings in ihren Dankesworten besonders den Zweckverband Breitbandversorgung lobten.

Dessen Gründung sei ein „Highlight“ im Landkreis Lörrach gewesen, meinte etwa Gerd Schönbett; ohne den Zweckverband „wäre es fürs Kleine Wiesental illusionär gewesen, ans schnelle Internet angeschlossen zu werden“. Jetzt werde zunächst rund ein Drittel der Einwohner von der neuen Technik profitieren; für Schönbett ein „gewaltiger Schritt“.

Auch Dirk Harscher legte dar, dass die Gründung des Zweckverbands ein „richtiger und wichtiger Schritt“ war: „Wir brauchen hier in unserer Region das schnelle Internet.“

Gunther Braun betonte, man sehe jetzt endlich Land in den abgelegeneren Ortsteilen Steinens, was die moderne Technik anbelange. Der Zweckverband sei der Grundstein für die weitergehende interkommunale Zusammenarbeit.

Nächstes Jahr weitere Teilorte von Steinen, Schopfheim und Kleinem Wiesental auf der Agenda

Weiter geht es vor allen Dingen mit dem Bau des Glasfasernetzes. Paul Kempf gab einen kurzen Überblick über die nächsten anstehenden Maßnahmen. So wird etwa in Weitenau nach dem Winter weitergebuddelt, um weitere Anschlüsse herzustellen, Enkenstein, Eichholz und Henschenberg sollen im ersten Quartal 2020 ans Netz gehen, gleich darauf Kirchhausen und Lehnacker.

Auch Wies könnte im nächsten Jahr angeschlossen werden, wenn die Arbeiten gut vorankommen. Gleichzeitig werden die Grabungsarbeiten Richtung Neuenweg fortgesetzt. In Langenau wird es nach Einschätzung des Geschäftsführers vermutlich 2021 werden, bis alle Haushalte angeschlossen sind.

Kempf machte jedenfalls bei einem kleinen Umtrunk im Tegernauer Rathaus klar, dass die Arbeiten sowohl im Kleinen Wiesental als auch in Schopfheim und Steinen längst nicht abgeschlossen sind. „Aber durch die zentrale Technik, die wir heute hier in Betrieb nehmen, haben wir den wichtigsten, größten und entscheidendsten Schritt gemacht“, so der Zweckverband-Geschäftsführer.

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