An vielen Orten im Kleinen Wiesental gibt es ihn noch – den echten „Selbstgebrannten“: klaren Schnaps aus Äpfeln und Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Mirabellen und Kräutern.
An vielen Orten im Kleinen Wiesental gibt es ihn noch – den echten „Selbstgebrannten“: klaren Schnaps aus Äpfeln und Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Mirabellen und Kräutern.
Die Tradition des Schnaps-Brennens wird im Kleinen Wiesental in vielen Häusern hochgehalten – und das allermeistens im Winter, wenn die Arbeit draußen ruht. Vor allem beim Feinbrand trifft man sich gern in der warmen Schnapsküche – wie auf dem Bild zu sehen bei Familie Bauer in Tegernau – zum Erzählen von früher; aber auch, um das frisch gebrannte Destillat zu verkosten.
Ein Glück, dass oftmals die jüngere Generation Interesse zeigt und sich in die Geheimnisse des „Schnapsens“ einweihen lässt. So hat Manfred Georg die Grundlagen bei Albert und Hilda Bauer erlernt – und schnell verstanden, worum es geht und worauf man achten muss. Etwa darauf, dass die Maische im Kupferkessel nicht zu sehr hochkochen darf – und wichtig ist auch die ständige Kühlung beim Vor- und Feinbrand.
Während es blubbert und zischt, läuft der Klare in dünnem Strahl aus dem Kühler, wird in die Schnapswaage gefüllt und der prozentuale Schnapsgehalt von Georg geprüft. Zwischen 40 und 50 Prozent soll der fertige Schnaps haben – je nach Vorlieben des Herstellers. „So ´ne Klare isch guet für d´Gsundheit“, wissen Hilda und Albert Bauer. Da mag man ihnen zustimmen – schließlich ist das Paar in den Achtzigern und noch immer sehr aktiv.