Kleines Wiesental „Uns fehlt das fröhliche Zusammensein schon jetzt“

Markgräfler Tagblatt
Das Nollehünd-Häs könnte 2021 im Schrank bleiben. Zumindest daheim verzichten die Fasnächtler auf Veranstaltungen.        Archivbild: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Nollehünd: Clique sagt die eigene Fasnachtskampagne wegen Corona ab / Finanzielle Auswirkungen

Kleines Wiesental-Tegernau/Sallneck (os). „Wir haben einmütig beschlossen, in der Kampagne 2020 / 21 alle eigenen Veranstaltungen abzusagen.“ Dies teilt Rainer Brutschin, Cliquenchef der größten regionalen Einzelclique, der Nollehünd Tegernau / Sallneck, zum Ergebnis der außerordentlichen Mitgliederversammlung am zurückliegenden Sonntag mit.

Damit wird es in Tegernau weder den Cliquenball Ende November noch das Narrenbaumstellen und die Kinderfasnacht mit Amtsenthebung von Bürgermeister Gerd Schönbett geben. Das Fasnachtsfeuer in Tegernau wird von der Feuerwehr ausgerichtet; diese hat noch nicht entschieden, wie man mit diesem schönen Winterbrauch verfahren will.

Bei einer Mitgliederversammlung entschieden sich die Nollehünd, so Rainer Brutschin, für die Absage aller eigenen Veranstaltungen. „Wir sind die größte Clique in der Gegend mit aktuell 57 aktiven, erwachsenen Mitgliedern und weiteren, gut zwei Dutzend Kindern“, sagt Brutschin und freut sich gleichzeitig darüber, dass trotz sich abzeichnendem Ausfall der Fasnacht – zumindest im gewohnten, größeren Rahmen - zwei junge Leute ein Probejahr begonnen haben. „Das zeigt, dass Fasnacht auch bei uns im Tal geschätzt wird“, so Brutschin.

Bei der Zusammenkunft diskutierten die Nollehünd auch die finanziellen Auswirkungen der Corona-Zeit. „Wir mussten schon unseren für vorigen Sonntag geplanten Oktoberhock absagen und haben durch den Ausfall vor allem des Cliquenballs ein Jahr mit Null-Erträgen zu erwarten“, so der Ober-Nollehund. Deshalb schlug der Vorstand vor, dass die Beiträge trotz sich abzeichnender Nicht-Aktivitäten in der so genannten „fünften Jahreszeit“ erhoben werden. Und erfreulicherweise stimmten die Mitglieder auch dafür, das so genannte „Busgeld“, also die Umlage für die heuer wahrscheinlich nicht anfallenden Kosten der Fahrten zu auswärtigen Bällen und Umzügen, in gewohnter Höhe zu zahlen.

Das zeige das Zusammengehörigkeitsgefühl, betont Brutschin, und nennt gleichzeitig auch den sozialen Aspekt der Corona-Absagen: „Uns allen fehlen die Kontakte und das fröhliche, ausgelassene Zusammensein schon jetzt.“ Entschlossen sind die Nollehünd aber, was ihre Präsenz in Corona-Zeiten angeht.

Beschlossen wurde nämlich, die „Fasnachtszittig“ in Homeoffice-Arbeit zu erstellen, drucken zu lassen und dann unter die Leute im Tal zu bringen. „Die gewohnte Haustür-Tour mit den Fasnachtszeitungen wird es wahrscheinlich nicht geben. Aber verteilen werden wir unsere Zeitungen allemal. Vielleicht auch als Online-Ausgabe“, blickt Rainer Brutschin voraus.

Nach der ausgefallenen Kampagne will man im April auch die Generalversammlung 2020 nachholen. Ansonsten hoffen die Nollehünd wie alle – nicht nur fasnächtlich aktiven – Zeitgenossen darauf, dass bald ein Impfstoff gefunden wird und man wieder zu einer der Vor-Corona-Zeit vergleichbaren „Normalität“ zurückkehren kann.

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