Kleines Wiesental Wie es damals hier war

Markgräfler Tagblatt
Schicksalsjahr 1882: Gerald Nill mit seinem neuen Buch „Tannenrausch“, in dem er lokale Begebenheiten schildert. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Gerald Nill: „Tannenrausch“: Buchvorstellung auf dem Schneeglöckchenmarkt in Ried

Auf dem Schneeglöckchenmarkt in Ried wird der Gresger Schriftsteller und Buchautor Gerald Nill mit „Tannenrausch“, einem historischen Roman aus dem Kleinen Wiesental, sein zweites Buch vorstellen.

Von Heiner Fabry

Kleines Wiesental. Mit „Wie es einmal war im Schwarzwald“ legte Gerald Nill schon im vergangenen Jahr eine viel beachtete Sammlung von Überlieferungen von gründlich recherchierten Reportagen und Berichten aus dem südlichen Schwarzwald um die Gemeinden Zell und Kleines Wiesental vor.

Das Buch wurde von der Presse und von Fachleuten hoch gelobt, ist in der ersten Ausgabe vergriffen und gehört heute bei Liebhabern und Heimathistorikern zu den Pflichttiteln in jedem Bücherschrank .

Am Schneeglöckchenmarkt in Ried, am Sonntag, 17. März, zwischen 12 und 16 Uhr, wird Gerald Nill mit „Tannenrausch“ sein zweites Buch, einen historischen Roman, vorstellen. Die Geschichte spielt im Kleinen Wiesental des Jahres 1822, dem Schicksalsjahr der Region mit den Folgen von Kriegswirren, Missernten, persönlichen Schicksalsschlägen der Familie Köhler und der beginnenden Industrialisierung im südlichen Schwarzwald.

Gleich zu Beginn der Handlung wird die Familie Köhler von einem schweren Schicksalsschlag getroffen – der Bauernhof der Familie im heimischen Tegernau auf dem Weg nach Gresgen wird ein Opfer der Flammen. Die Familie findet Unterkunft und treue Hilfe beim Nachbarn Eiche, der hilft, einen neuen Hof zu bauen und der Familie Köhler mit ihren neun Kindern einen Neuanfang zu ermöglichen.

Nach der Feuerkatastrophe entscheiden sich die Eltern, ihre Kinder wegzugeben und sie in das Berufsleben zu entlassen. Diese Konstruktion erlaubt es dem Autor, die verschiedenen Lebenswege der Kinder detailliert und kenntnisreich zu schildern und damit ein lebensechtes und überzeugendes Kapitel aus der Überlieferung des südlichen Schwarzwalds zu zeichnen.

Wer sich also über Leben und Arbeitsbedingungen der ländlichen Bevölkerung in dieser Region verlässlich informieren will, wird an den Schilderungen von Gerald Nill nicht vorbei kommen. Die Leser lernen einiges über den Hausbau, den Bau eines Ofens, die Kornernte und das Dreschen im Dorf, aber auch über die beginnende Industrialisierung in der Textilbranche und die Arbeitsbedingungen in Zell.

Dabei streut der Autor stimmige Beschreibungen der Gebräuche im Jahreslauf der Region ein. Von der Fasnacht wird berichtet, vom Brauch um das Uffertbrütli, vom Sonnwendfest und vom Richtfest für den neuen Bauernhof. Dabei kann Gerald Nill auf umfangreiches Dokumentationsmaterial zurückgreifen, das er in mehr als 30 Interviews für sein erstes Buch zusammengetragen hat.

Besonders stimmig ist dabei die Schilderung der „alten Toni“ aus Elbenschwand, die bei den Dörflern als Hexe gemieden wird, die aber als Kräuterkundige den Erkrankten der Köhler-Familie wiederholt das Leben rettet.

Entstanden ist eine lebendige und lebensechte Schilderung des Lebens im Schwarzwald, wie es einmal war, gezeichnet von einem Autor, der es versteht, authentische Information in einem Handlungskontext glaubhaft und belegbar zu vermitteln und dabei seine tiefe Liebe zu der neuen Heimat und ihren Menschen glaubhaft zu machen.

Die Bücher von Gerald Nill „Tannenrausch“ und „Wie es einmal war im Schwarzwald“ sind im Eigenverlag erschienen, sind also nicht über den Buchhandel, sondern nur beim Autor direkt erhältlich.

Bestellungen über Gerald Nill, Gresgen 127, Altes Rathaus, 79669 Zell im Wiesental. (E-Mail: gerald.nill@gmail.com). Preis je Exemplar: 14,90 Euro.

Am Schneeglöckchenmarkt in Ried am Sonntag, 17. März, wird der Autor persönlich anwesend sein und seine Bücher vorstellen und zum Kauf anbieten.

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