Die Untersuchungen der Greifvögel stellen uns vor Herausforderungen, die Planungen anzupassen. Insbesondere die Vorkommen von Rotmilanen und Wespenbussarden erfordern besondere Aufmerksamkeit. Wir setzen hierbei auf neue Erkenntnisse aus aktuellen Forschungsvorhaben. Diese untersuchen beispielsweise das Flugverhalten von Greifvögeln (etwa Flughöhen) oder sogenannte Vermeidungsmaßnahmen, die den Betrieb von Windenergieanlagen naturverträglicher gestalten. Zeitlich und inhaltlich sind wir auf die Ergebnisse aus diesen Forschungsvorhaben angewiesen.
Des Weiteren werden wir die Anzahl und Standorte der Windenergieanlagen an die Aktivität der ortsansässigen Flora und Fauna anpassen. Dabei behalten wir die Windhöffigkeit des Höhenrückens im Auge, so dass die Anlagen schließlich auf sowohl naturschutzrechtlich als auch windhöffig optimierte Standorte gesetzt werden.
Wie viele Windenergieanlagen sind geplant? Und wie sieht die Zeitschiene aus? Bis wann könnte eine Realisierung erfolgen?
Bei dem aktuellen Stand der Projektentwicklung sind weder die Anlagenanzahl noch die genauen Standorte endgültig bekannt. Bisher rechnen wir mit Entwurfsversionen des Parklayouts. Aufgrund verschiedener Faktoren – zum Beispiel Windhöffigkeit, Naturschutz, Anlagentechnik und Infrastruktur – können sich im Laufe der Projektentwicklung noch zahlreiche Änderungen ergeben. Final festgelegt wird das Parklayout erst kurz vor Zusammenstellung der Unterlagen für den Genehmigungsantrag. Aufgrund der zahlreichen Variablen können wir den Zeitpunkt noch nicht festlegen, vermutlich wird er bis Mitte 2020 erfolgen. Nach Einreichung des Antrags kann es üblicherweise noch mal zwei bis drei Jahre dauern, bis der Windpark umgesetzt ist.
Im Kleinen Wiesental regt sich starker Protest gegen ein weiteres Windenergievorhaben auf dem Zeller Blauen. Hatten Sie bisher schon Erfahrungen oder Kontakte mit Kritikern?
Die Rückmeldungen, die wir aus der Bevölkerung zum geplanten Windpark Wasen erhalten, sind überwiegend positiv bis neutral. Wir haben in den bisherigen Veranstaltungen, die wir in den Gemeinden rund um den Windpark geführt haben, den Bürgern immer auch persönliche Gespräche angeboten. In solchen direkten Gesprächen lassen sich mit Hilfe von individuellen Berechnungen und Fotosimulation konkrete Anliegen thematisieren. Einige interessante Gespräche haben wir in diesem Zuge bereits geführt.
Es hat sich in zahlreichen Umfragen gezeigt, dass über 70 Prozent der Bürger in Deutschland mit dem Einsatz von Windenergie in ihrer Wohnumgebung zufrieden sind. Diese Zahlen entsprechen auch unserer Erfahrung in der Umgebung des Projekts Wasen/Hohe Stückbäume. Überwiegend sind Bürger, die der Windkraftnutzung positiv gegenüberstehen – und damit die Mehrheit der Anwohner – nicht in den Medien oder in der Öffentlichkeit vertreten. Durch ihre Befürwortung der Projekte sehen sie keinen Bedarf, ihre Meinung offenkundig zu machen.