Im Vorwort seiner Lebensgeschichte heißt es unter anderem: „In der späteren Zeit kann sich ja niemand mehr in unsere Vergangenheit zurückversetzten, weil man es nicht erlebt hat und sich nicht hineindenken kann.“
Und daher sprudelt es wegen der aktuellen Virus-Epidemie aus dem Senior heraus: „Wir haben früher anders gelebt, hatten einen anderen Lebensstandard. Gerade die Umstellungen der letzten 50 Jahre mussten zwangsläufig zu einer Änderung führen.“ Sorgen machen ihm die Auswüchse der Wegwerfgesellschaft mit den haushohen Stapeln gelber Säcke und die noch intakten, aber als Müll deklarierten Gegenstände, die auf der Deponie landen. Der lebenserfahrene Senior stellt fest: „Die Menschheit macht die Menschheit kaputt. Irgendwann musste mal der Knall kommen, wir haben keine guten Zustände mehr.“ Auch macht er sich Gedanken um die Luftverschmutzung: „Der Sauerstoffmantel der Erde muss soviel Dreck aufnehmen, er erträgt nicht mehr alles.“ Und weiter: „Alle haben nun mehr Freiheit, aber alles ist übertrieben und überspannt. Alle Leute wollen immer mehr.“ Auch bedauert er: „Unser Nachwuchs hat auch keine schöne Kindheit mehr, wir hatten damals trotz unserer Armut eine viel schönere Kindheit.“
Röther weiß, dass in seiner Jugend nicht über die „Spanische Grippe“ gesprochen wurde, eine Grippe-Epidemie in den Jahren 1918 und 1919. Er meint: „Damals gab es für uns noch keine Zeitungen oder andere Informationen.“ Davon hatte er erst nach vielen Jahren erfahren. Allerdings weiß er von Erzählungen der Großmutter seiner Ehefrau Helene. Diese wohnte in Neuenweg und berichtete von einem Krankheitsausbruch der Ruhr um das Jahr 1900. In Neuenweg seien einige Menschen an dieser Krankheit gestorben.