Kleines Wiesental Zum Abschluss eine Honigschnitte

Markgräfler Tagblatt
Die „Jungimker“ des Kleinen Wiesentals. Foto: Gudrun Gehr Foto: Markgräfler Tagblatt

Kinderferienprogramm: Wie die Bienen Honig machen / Angehende Imkerin zu Gast

Die Beschäftigung mit den Bienen ist im Kommen. Das ist auch an der Anzahl der Kinder bemerkbar, die beim Imkerverein Kleines Wiesental im Handumdrehen zum Kinderferienprogramm angemeldet wurden.

Von Gudrun Gehr

Kleines Wiesental. Der aktive Verein scheut keine Anstrengungen, Jungimker für das Hobby zu interessieren. „Wie die Bienen Honig machen“ erfuhren die Kinder vom Vorsitzenden Willi Friedlin, seiner Frau Sigrid und weiteren Helfern des Vereins beim Bienenhäuschen neben dem Hof der Friedlins in Sallneck. Auf diesem paradiesisch gelegenen Hochplateau mit Fernsicht bis zu den Alpen fühlen sich die 16 Bienenvölker der Friedlins offenbar besonders wohl.

Zunächst erwartete die kleinen Imker ein kurzes Stück Theorie. Anhand einer Schautafel wurde gezeigt, dass eine Bienenkönigin für ihre Entwicklung 16 Tage benötigt und eine Arbeitsbiene fünf Tage länger. Die Bienenkönigin ist das einzige geschlechtsreife weibliche Tier im Honigbienenvolk. Das Plastikplättchen, das auf dem Panzer der Bienenkönigin aufgeklebt wird, hat für dieses Jahr die Farbe grün. Insoweit ist auch das Alter einer Bienenkönigin, die bis zu fünf Jahren leben kann, gut einzuordnen. Arbeiterinnen werden im Sommer sieben Wochen alt, männliche Bienen (Drohnen) leben nur wenige Wochen. Arbeiterinnen verrichten im Laufe ihres kurzen Lebens unterschiedliche Tätigkeiten im Bienenstock, als Pflegerin der Nachkommenschaft, als Putzbiene oder als Wächterin.

Die kleinen Imker wurden vom Verein mit Schutzkleidung ausgestattet. Vorsitzender Willi Friedlin berichtete den staunenden Kindern, dass jedes Bienenvolk etwa 50 000 Tiere beherbergt und dass eine früher vorhandene Aggression der Bienen im Laufe der Zeit durch das Züchten entsprechend friedlicher Bienenköniginnen reduziert werden konnte.

Willi Friedlin hatte für das Kinderferienprogramm einen guten Tag erwischt: Ohne weitere Schutzkleidung „öffnete“ er eines seiner Bienenvölker in einer „Beute“, ähnlich einer Holzkiste. Hierin befanden sich in Holzaufhängungen mehrere Rähmchen. Dort konnten die Bienen ihre Waben bauen, die prall gefüllt mit Honig waren. Die unaufgeregten Bienen wurden durch den Rauch eines „Smokers“ noch zusätzlich beruhigt und konnten durch das zarte Abwischen mit einem Handfeger zurück in ihre „Beute“ gelangen. Das ganze Prozedere erfolgte ohne einen Bienenstich; die interessierten Kinder zeigten sich fasziniert von der unkomplizierten Vorgehensweise am Bienenstock.

Willi Friedlin berichtete den Kindern: „Die Arbeit mit den Bienen ist für uns das gleiche wie Urlaub.“ Pro Volk sind jährlich üblicherweise bis zu 50 Kilogramm Honig zu ernten, allerdings war dieses Jahr aufgrund der kühlen Witterung im Frühling ein extrem schlechtes Honigjahr. Im Winter wird das Bienenvolk mit Sirup gefüttert.

Sigrid Friedlin zeigte den Kindern, wie die Waben im Rähmchen vom Deckelwachs durch einen Schaber befreit werden können. Die Rähmchen wurden sodann in der Honigschleuder befestigt, und die Kinder durften kräftig an der Kurbel drehen. Die darin hängenden Rähmchen ergaben durch das tüchtige Schleudern der Kinder mehrere Kilogramm frischen Kleinwiesentäler Honig. Außerdem durften die Kinder vom Deckelwachs probieren, das früher als Kaugummi Verwendung fand. Jedes Kind durfte ein Glas von selbsterzeugtem Honig mit nach Hause nehmen, zudem erhielten die Kleinen eine Teilnehmerurkunde. Selbstverständlich gab es in der Pause eine dicke Honigschnitte.

Nicht nur Kinder interessierten sich für die Informationsveranstaltung. Auch die angehende Imkerin Cindy Brutschin aus Elbenschwand besuchte den Workshop; in ihrer Familie soll die Imkerei wieder aktiv betrieben werden. Ein Bienenhaus ist vorhanden, aber genauso wie die entsprechenden Gegenstände bislang ungenutzt.

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