Das Duo, das sich in seinem ersten gemeinsamen Programm explizit über Grenzen hinwegsetzen möchte, gelang an dem Abend in der Kulturscheune eine berauschende Verbindung von nationalen Stilen und musikalischen Gedanken der vergangenen Jahrhunderte. Nun gibt es für diese Besetzung kaum Vorgänger, und wenn solch’ eine Formation auftaucht, dann in der traditionellen Verteilung Violinistin plus Vibraphonist. Genau diese Rollenumkehr machen sich die beiden zueigen.
Ihre Virtuosität ließ dabei immer viel Raum für das Gesangliche und die Klarheit der Themen und Melodien, was sich besonders in Astor Piazzollas „Histoire du Tango“ zeigt, wo das Vibraphon quasi in die Gitarrenrolle schlüpft.