Zweidrittelmehrheit im Bundesrat ohne Bayern-Stimmen unsicher
Denn für das von Union, SPD und Grünen ausgehandelte Paket und die damit verbundene Lockerung der Schuldenbremse muss das Grundgesetz geändert werden. Dazu braucht es nicht nur eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag am Dienstag, sondern anschließend am Freitag auch im Bundesrat. Nötig sind dort 46 von 69 Stimmen. Die ausschließlich von CDU, SPD oder Grünen gestellten Landesregierungen kommen aber nur auf 41 Stimmen, es fehlen also fünf.
Die sechs bayerischen Stimmen könnten daher am Ende ausschlaggebend sein - wenn nicht andere Länder mit einer Regierungsbeteiligung von FDP, Linken oder BSW zustimmen, was aber in den meisten Fällen noch ungewisser ist.
Aiwanger warnte vor Gefahr für die Stabilität des Landes
Die CSU hat das Paket in Berlin mit ausgehandelt, sie ist also dafür. Die Freien Wähler hatten ihren Segen aber bisher verweigert. "So, wie derzeit dieses Papier der schwarz-roten künftigen Koalition vorliegt, können wir nicht zustimmen, weil wir damit mehr Gefahr als Chance für die Stabilität unseres Landes sehen", hatte Aiwanger noch am vergangenen Mittwoch gesagt. Zudem verwiesen die Freien Wähler auf ihren Koalitionsvertrag mit der CSU - dort werden derartige Schuldenpläne kategorisch ausgeschlossen. Aiwanger hatte aber auch da schon erklärt, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen sei.