Konzert in Badenweiler Das Markgräfler Symphonieorchester sorgt für stürmischen Applaus

Bianca Flier
Pianistin Andrea Amann gab beim Weihnachtskonzert des Markgräfler Symphonieorchesters eine brillante Vorstellung. Foto: Flier

Das traditionelle Weihnachtskonzert im Kur- und Festspielhaus war ein grandioser Erfolg. Als Solistin brillierte die renommierte Pianistin Andrea Amann. Beide Konzertabende waren ausverkauft.

Zum Auftakt gab es als musikalisches Weihnachtsgeschenk des Orchesters eine nicht im Programm angekündigte Überraschung. Mit der kurzen Komposition „Mellanspel“ des schwedischen Komponisten Wilhelm Stenhammar entführte das Ensemble die Hörer in die Welt der nordischen Natur.

In der Interpretation von Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Klavierkonzert Nr. 1 entfalteten die Solistin Andrea Amann und das Orchester unter der Leitung von Uwe Müller-Feser einen ungeheuer weit gespannten Klangkosmos. Der erste Allegro-Satz faszinierte mit dem kontrastreich ausgespielten Wechsel von lyrischen und majestätischen Sequenzen. Mit einem wahren Hagelsturm am Akkorden erwiderte die Solistin das markante Spiel des Orchesters und zelebrierte virtuos die teilweise halsbrecherisch angelegte Solokadenz.

Solistin spielt „Heute kommt der Weihnachtsmann“

Das folgende „Andantine semplice“ beeindruckte zunächst mit einer sanft ausbalancierten Melodieseligkeit, wobei das träumerisch agierende Tutti von glitzernd ausgeführten Piano-Arabesken bestrahlt wurde. Der plötzliche Übergang zu einem scherzohaften Intermezzo gab der Solistin Gelegenheit, amüsante Koboldklänge zu inszenieren. Im finalen „Allgro con fuoco“ steigerten sich sowohl die Solistin als auch das Orchester noch einmal zu einer fulminanten Höchstleistung.

Die mit begeistertem Applaus belohnte Solistin spielte als Zugabe noch Mozarts variationsreiche Adaption des Weihnachtslieds „Heute kommt der Weihnachtsmann“.

Orchester und Dirigent zeigen hohes technisches Können

Während der gesamten Darbietung von Beethovens 3. Sinfonie, der „Eroica“, spürte man deutlich, dass Dirigent Müller-Feser und das Markgräfler Symphonieorchester nicht nur hohes technisches Können, sondern auch eine Menge Herzblut in die Einstudierung, investiert hatten. Trotz des in harmonischer Distanz angelegten Themas wurde das einführende „Allegro con brio“ mit ungeheurer Intensität und harmonischer Balance ausgeführt, und zwar bis hinein in die scharfen Dissonanzen. Die düstere „Marcia funebre“ gemahnte in ihren als Lamento formulierten Klangbildern an einen Totentanz. Überzeugend herausgearbeitet war der Gegensatz zwischen dem dunklen Trauermarschtempo und den lichtvollen, wenn auch immer wieder eingetrübten Elementen. Es gelang auch bestens, die kühne Harmonie des „Allegro vivace“ umzusetzen: Streicher-Staccati und schmetternde Hörner gaben dem Ganzen einen Anstrich von nervöser Hast. Den Höhepunkt bildete das finale Allegro molto mit seinen acht Variationen und dem triumphal gestalteten Presto.

Orchester gibt zwei Zugaben

Stürmischer Applaus feierte diese großartige Darbietung. Mit zwei Zugaben wurde das Publikum in die Nacht entlassen.

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