"Die Welt bangt um den Papst"
Zuletzt waren die Updates durch den Heiligen Stuhl ausführlicher und etwas konkreter. Doch die knappen Mitteilungen werden von Vatikan-Beobachtern auf jedes Wort gelesen, ob sich zwischen den Zeilen nicht mehr interpretieren lässt. Die Einlassungen lassen Spielraum für Spekulationen: Immer wieder ist von "stabilem Zustand" die Rede – unklar, was das genau bedeuten soll. Besser geht es dem Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken aber nicht.
In Italien ist der Gesundheitszustand des Pontifex Thema Nummer eins. "Die Welt bangt um den Papst", titelte die Tageszeitung "La Stampa". Die italienische Bischofskonferenz rief alle Gläubigen auf, für Franziskus "in diesem Moment des Leidens" zu beten. In den Gottesdiensten, die in Italien noch deutlich besser besucht sind, werden Fürbitten gesprochen. Auch in seinem Heimatland Argentinien wird bereits für den Pontifex gebetet.
Kerzen und Blumen für den Papst
Zu Gesicht hat ihn die Öffentlichkeit seit Freitag nicht mehr bekommen. Erste Überlegungen, das Sonntagsgebet aus dem zehnten Stock der Klinik zu übertragen, ließ man fallen. Unten vor dem Gemelli steht ein Denkmal von Johannes Paul II., dem Jahrhundertpapst. Auf dem Sockel stehen Kerzen mit Franziskus-Bildern und Blumen. Immer wieder halten Menschen dort inne. Der Blick geht dann nach oben zu den Fenstern.
Inzwischen sind vor dem Krankenhaus auch viele Kamerateams aufgezogen. Die Live-Berichte gehen in alle Welt. Die Polizei passt aber auch hier streng auf, dass niemand die Grenzen überschreitet. Die Klinik ist für Journalisten tabu. Ärzte und Pfleger haben Anweisung, nichts zu sagen. Zudem herrscht im zehnten Stock strenges Besuchsverbot. Nur die allerengsten Mitarbeiter dürfen durch.
Zuletzt hieß es auch, der Papst bitte mit dankbarem Herz "weiterhin für ihn zu beten". Vor dem Gemelli halten sich die Leute daran, ebenso Besucher und Angehörigen von anderen Patienten in der Klinik. Auch eine ältere Dame, Marianna, betet für Franziskus' Genesung. "Der Papst ist stark. Er wird es sicher schaffen." Im Erdgeschoss der Klinik wurde derweil zum ersten Mal eine Messe für Franziskus gelesen.