Insgesamt 108 Auszubildende aus unterschiedlichen Gewerken erhalten ihre Gesellenbriefe bei der feierlichen Freisprechung im Lörracher Burghof. Ranz: „Ihr seid die Macher, die es braucht.“
Völlig losgelöst: Die entspannte und freudige Stimmung der 97 bisherigen Auszubildenden in Hand-werksberufen war am Mittwochabend im Lörracher Burghof förmlich greifbar, als sie aufgrund ihrer bestandenen Wintergesellenprüfung bei der sogenannten Freisprechung ihren Gesellenbrief feierlich überreicht bekamen – musikalisch stilvoll eingerahmt durch den Gitarristen Mario Stracuzzi.
Insgesamt 108 Auszubildende aus unterschiedlichen Gewerken hatten an der Prüfung teilgenommen, fast alle bestanden, nicht wenige davon mit Auszeichnung. Freisprechung oder Lossprechung nennt man den Abschluss der Ausbildungszeit eines Auszubildenden in einem Handwerksberuf.
Im Beisein zahlreicher Gäste forderte Kreishandwerksmeister Martin Ranz die jungen Menschen auf, dem Handwerk treu zu bleiben und den Gesellenbrief als verheißungsvolle Startposition für die berufliche Karriere zu werten. „Ihr seid die Neuen unter uns, euch gehört die Zukunft und Ihr seid die Macher, die es braucht“ so Ranz. Er ermutigte die Junggesellinnen und Junggesellen, wie sie sich jetzt nennen dürfen, sich weiterzubilden und sich über ihre berufliche Arbeit hinaus außerdem in politi-schem und ehrenamtlichen Engagement zu profilieren, um mit gesundem Menschenverstand zum Wohl aller beizutragen.
Ranz dankte in seiner Ansprache all jenen, die Entscheidendes zum erfolgreichen Lehrabschluss beigetragen haben: den Obermeistern der Innungen, den Ausbildungsbetrieben, den Prüfern, den Lehrkräften sowie der Gewerbeakademie und nicht zuletzt den Eltern.
Anette Rebmann-Schmelzer, die Geschäftsführerin der Handwerkskammer Freiburg (HWK), lobte die Absolventen: „Sie können stolz sein auf das Erreichte, auf Ihren Mut und Ihre Entschlossenheit“ und blickte in die Zukunft, die jetzt schon stattfindet: „Tradition und Innovation verbinden sich. Kreativität und Leidenschaft sichern Arbeitsplätze und Lebensqualität.“
Konkurrenzkampf und der technische Fortschritt werden die Entwicklung des Handwerks prägen und die jungen Menschen fordern, denen sie aber auch Förderung durch die HWK versprach. Rebmann-Schmelzer, welche den Song „Heroes“, den zuvor Gitarrist Stracuzzi vorgetragen hatte, als absolut passend zum Thema des Abends bezeichnete, oblag danach die freudige Pflicht, die jahrgangsbesten Absolventen zu ehren.
Mit einer Note von 1,4 oder besser hatten die Lehren abgeschlossen: Nicolas Rothaug (Firma Hermann Bieg & Sohn) sowie Maarten Moerel und Daniel Grether (beide Elektrizitätswerk Kandern Bissinger GmbH). Diese drei Heroes, welche 94 andere anführten, erhielten den Förderpreis der Sparkasse Markgräflerland.
Im Interview mit Lörrachs Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic erklärten Elektroniker Emanuel Ukaj und Zweiradmechatroniker Enrico Cefola, wie sie zu ihrem Berufswunsch gekommen sind, näm-lich durch Freunde und ihre Hobbies, und wie sie sich ihre berufliche Zukunft vorstellen können: sich weiterbilden, die Meisterprüfung machen und möglichst einen eigenen Betrieb gründen: „Mal schauen, wo die Reise hingeht.“
Es folgte der Höhepunkt des Abends: die öffentliche Freisprechung der Junggesellinnen und Junggesellen mit Überreichung des Gesellenbriefs, stellvertretend für alle Prüfungsabsolventen vorgenommen von Ranz an Geselle Nicolas Rothaug.
Von Daniel Herkommer, dem Geschäftsführer der Kreis-handwerkerschaft Lörrach, erhielten danach alle anderen neuen Gesellen, begleitet vom Applaus des Saales, ihre Gesellenbriefe. Den von der Friseurschule „MeisterDigital Amann + Bohn“ verlosten Gutschein für einen Meisterkurs über 250 Euro nahm Lennart Kappes dankend in Empfang. Nico Förster, Kevin Eichin sowie Alexander Plich waren die glücklichen Gewinner von Gutscheinen über Fahrtguthaben von 500, 1000 und 1500 Euro, gesponsert durch die „naturenergie hochrhein AG“. Alle 97 Absolventen erhielten außer-dem Einkaufsgutscheine von Sport Müller Lörrach.
Ein abschließender Imbiss mit musikalischer Untermalung durch Stracuzzi rundete einen gleichsam unterhaltsamen wie erfreulichen Abend ab, an dem Ranz auf einen weiteren Höhepunkt des Handwerks an gleicher Stelle hinwies: Am 23. Mai findet im Burghof der 25. Tag des Handwerks statt.
