Den Zeitpunkt der Einführung hält Frank Bärnighausen, Geschäftsführer des RVL, für verfrüht. „Vieles ist noch unklar. Wir müssen nun die konkreten Vorgaben abwarten“, erklärt er auf Nachfrage.
Das fängt schon damit an, dass es sich bei dem Deutschlandticket um ein rein digitales Angebot handelt. Am Automaten und auf Papier wird es das 49-Euro-Ticket nicht geben. Allerdings gibt es als Übergangslösung bis zum Jahresende digital kontrollierbare Papiertickets mit QR-Code.
Derzeit seien die technischen Voraussetzungen zur Kontrolle eines digitalen Fahrscheins vor Ort gar nicht gegeben, bemängelt Bärnighausen den „sportlichen Zeitpunkt“ der Einführung. Der RVL gibt Plastikkarten mit Barcode heraus. An der Möglichkeit einer Übertragbarkeit auf das Smartphone wird gearbeitet, eine Beta-Version existiere bereits, wie der Geschäftsführer bekannt gibt. Diese könnte später auch beim Deutschlandticket nützlich werden.
Abo-Kunden haben bald die Wahl
Ob der RVL das Deutschlandticket vertreiben wird, ist ebenfalls noch unklar. Gerne würde man den Kunden diesen Service anbieten. Der Erwerb ist jedoch auch dezentral über Handyplattformen möglich.
Für die derzeit rund 6000 Jahresabo-Kunden des RVL wird es demnächst zwei Alternativen geben. Bärnighausen ist sich sicher, dass viele beim regionalen Abo bleiben werden. Kunden, die lieber jeden Tag nach Basel fahren anstatt einmal im Jahr nach Hamburg, wie er es ausdrückt. Der RVL-Geschäftsführer verweist zudem auf diverse Sonderkonditionen des regionalen Abos für Berufspendler. „Die Stammkunden sind uns wichtig“, betont der Geschäftsführer.
Noch zwei Monate vor der Einführung des deutschlandweiten 49-Euro-Tickets – zum 1. März – kommt das neue JugendticketBW. Es richtet sich an Schüler, Studenten, Azubis und Freiwilligendienstleistende in Baden-Württemberg. Für einen Euro pro Tag können sie dann im gesamten Land Bus und Bahn fahren.