Unsicherheit
Unsicherheit herrscht nicht nur bei der Versorgung mit Schutzausstattung, sondern sie macht sich auch bei den Kunden der Sozialstation bemerkbar, wie Schneider berichtet. „In Zeiten von Corona wirken unsere Mitarbeiter deshalb beruhigend auf sie ein.“
Ängste vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus hätten sowohl Pfleger als auch Kunden, berichtet Martin Strittmatter, stellvertretender Vorsitzender des Evangelischen Altenwerks in Lörrach. So würden vereinzelt Kunden Aufträge im hauswirtschaftlichen Bereich absagen und Kontakte reduzieren.
Derweil schützen sich die Pfleger im Kundenkontakt mit Handschuhen und Mund-Nasen-Schutz. Über FFP-Masken, also solche, die das Ansteckungsrisiko deutlich verringern, verfügt der Pflegedienst nicht. „Wir müssen die häusliche Pflege von Infizierten ablehnen.“ Das Gesundheitsamt habe man darüber in Kenntnis gesetzt, eine Antwort blieb bislang aus.
Langes Warten
Die Mitarbeiter würden bei Erkältungssymptomen umgehend getestet, um eine Ausbreitung des Erregers zu vermeiden, verweist Strittmatter auf die enge Zusammenarbeit mit Hausärzten. Bis das Ergebnis vorliegt, sollen die Angestellten zuhause bleiben und sind dann nicht einsetzbar. Das Problem: Derzeit dauert es sechs Tage bis zum Abstrichtermin; bis der Befund vorliege, könnten manchmal zwei Wochen vergehen. Große Ausfälle im Personalbestand gebe es allerdings nicht. Und: Bisher seien alle Tests negativ.
Die allgemeinen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus sollen die Risikogruppe schützen, allerdings haben sie auch einen Nebeneffekt: „Wir sind oft der einzige Kontakt, den die Senioren noch haben, weil sie keinen Besuch mehr empfangen sollen.“ Daher regt Strittmatter an, öfter mit den Angehörigen zu telefonieren oder eine Karte zu schreiben.