Aktuell konzentriert sich laut Verwaltung das Interesse der Arbeitgeber im Landkreis und der Bewerber aus dem Ausland auf das Hotel- und Gastgewerbe sowie auf das Handwerk. Vor allem die Gastrobetriebe vermeldeten einen erheblichen Bedarf an Auszubildenden. Viele davon konnten in den vergangenen Jahren ihre Ausbildungsplätze nicht vergeben.
Auch das regionale Handwerk suche Fachkräfte und Auszubildende. Derzeit scheinen laut Verwaltung beim Handwerk qualifizierte Handwerker aus Albanien gefragt zu sein. Die Wartezeit für einen Termin bei der Botschaft in Albanien liege bei bis zu zwei Jahren. Daher bestünde hier ein großes Interesse am beschleunigten Fachkräfteverfahren über die Ausländerbehörde.
Kreisrätin Marion Caspers-Merk (SPD) sah angesichts der nur dreizehn abgeschlossenen Verfahren und der Gebühreneinnahme von 411 Euro pro Fall, die dem Beratungsaufwand gegenüberstehe, Befürchtungen bestätigt, dass die Einnahmen die Kosten nicht decken würden. Auch sei eine mögliche Refinanzierung der Kosten durch das Land derzeit noch offen. „Ich sehe auf jeden Fall die Notwendigkeit, mittelständische Betriebe und das Handwerk in der Region bei der Suche nach ausländischen Fachkräften zu unterstützen.“ Die SPD im Kreistag würde aber die Koordinierung und Beratung an einen externen Dienstleister auslagern oder das Regierungspräsidium in Freiburg dafür in die Pflicht nehmen wollen. Die Stelle solle man besser für die Stärkung des Gesundheitsamts einplanen.
Landrätin Marion Dammann sah aufgrund des erhöhten Beratungsbedarfs die eigene Beratung indes als gerechtfertigt an. Zumal coronabedingt die Nachfrage aus dem Ausland nicht repräsentativ für die kommenden Jahre sein dürfte.