Kreis Lörrach Auf Augenhöhe mit dem Arzt

Die Oberbadische
Am Informationsstand des Ärztenetzwerks Dreiländereck beim 1. Lörracher Krebstag im Burghof: Kreiskliniken-Chefarzt Professor Hans H. Osterhues (links) im Gespräch mit Kollegen. Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Erster Lörracher Krebstag fand starke Resonanz / Osterhues: „Wir machen weiter“

Von Peter Ade

Kreis Lörrach. Die Diagnose Krebs ist kein Todesurteil. Freilich bildet der Kampf gegen die Krankheit vielfach nicht nur eine körperliche, sondern auch eine psychische Belastung. Hilfestellung ganz besonderer Art gab am Samstag im Burghof der 1. Lörracher Krebstag. Veranstalter war der Onkologische Schwerpunkt (OSP) Lörrach-Rheinfelden, eine Einrichtung der Kliniken des Landkreises Lörrach und des St.-Elisabethen-Krankenhauses mit zahlreichen Netzwerkpartnern aus der Region.

Betroffene, Angehörige und Interessierte wurden in Vorträgen, Workshops und persönlichen Gesprächen rund um das Thema Krebs informiert. Vielfältige Möglichkeiten der Therapie kamen zur Sprache, dazu eine Reihe wertvoller psychologischer Unterstützungen. Sämtliche Einrichtungen der onkologischen Versorgung im Landkreis waren präsent: ambulante und stationäre Institutionen, Selbsthilfegruppen, ambulante Hospizgruppen und das neue „Trauercafé“ des Hospiz am Buck. Erläutert wurden sämtliche Angebote des Onkologischen Schwerpunktes wie Psychoonkologie, Sozialarbeit und Onkologische Fachpflege. Ärzte und Fachkräfte thematisierten alle wichtigen Krebserkrankungen - ob Darm, Brust und gynäkologische Tumoren, Lunge, Magen und Bauchspeicheldrüse, ob Prostata, Harnblase und Niere, Leukämien und andere Krankheiten des Blutes oder das Melanom.

In drei Sälen des Burghofs beantworteten mehr als 40 Mediziner und deren Mitarbeiter unzählige Fragen von Besuchern. Groß war das Interesse an Workshops zu besonders sensiblen Themen, etwa zu den Fragen „Krebs und Sexualität“ oder „Krebs in der Familie – wie sage ich es meinem Kind?“ Möglichkeiten der Traditionellen Chinesischen Medizin wurden ebenso vorgestellt wie Strahlentherapie, Angebote von Reha-Einrichtungen in der Region oder die Dienstleistungen eines Friseurs, der Krebspatienten nach Chemo-Behandlung wichtige Lebensqualität zurückgibt.

Dass der Krebstag das Interesse vieler Menschen – nicht nur der Betroffenen – geweckt hat, freute den Chefarzt der Kreiskliniken, Professor Hans. H. Osterhues. Im Gespräch mit unserer Zeitung war er „absolut zufrieden“ mit Resonanz und Verlauf der Veranstaltung. Bei einem Gedankenaustausch mit Kollegen am Informationsstand des Ärztenetzwerks Dreiländereck bestätigte Osterhues: „Wir machen weiter!“ „Die Menschen kommen, fragen, hören zu, suchen das Gespräch“, schilderte der Chefarzt seinen persönlichen Eindruck und sicherte zu, dass der Onkologische Schwerpunkt einen zweijährigen Veranstaltungsrhythmus ins Auge gefasst habe. Die Möglichkeit des direkten Austausches mit Experten wurde von Patienten und Angehörigen hoch geschätzt. Auf den Punkt brachte es der 61 Jahre alte Heiner M. aus dem Kleinen Wiesental: „Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, mit einem Doktor auf Augenhöhe über mein Problem zu sprechen“, sagte der Frührentner.

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