Kreis Lörrach Auf Augenhöhe mit der Politik

Rolf Rombach
Volle Tische mit angeregten Gesprächen bei „Politik und Pizza“ im Alten Wasserwerk in Lörrach. Foto: Kreis Lörrach

Kommunalwahlen: "Politik und Pizza“ bringt Jugendliche mit Politikern an einen Tisch.

Kreis Lörrach - Warum soll ich Sie wählen? Wie sieht es mit dem öffentlichen Nahverkehr aus? Warum wurde für Artikel 13 der Urheberrichtlinie gestimmt? Diese und weitere Fragen stellten Jugendliche an Politiker bei der Veranstaltung „Politik und Pizza“, die vom Kreisjugendring und Kreisjugendreferat gemeinsam im Alten Wasserwerk in Lörrach angeboten wurde. Im Unterschied zu den weiteren Veranstaltungen im Landkreis, bei denen es um die Kandidaten der Stadt- und Gemeinderäte ging, lag der Fokus in Lörrach auf den Kreistags- und Europawahlen. Daher durfte jede kandidierende Partei zwei Teilnehmer schicken, um bei Pizza und alkoholfreien Getränken sich auszutauschen.

Erwachsene Gäste störten

Mit einer Blitzrunde konnten die zwölf Vertreter von AfD, CDU, FDP, Grünen, Linken und SPD in jeweils einer Minute sich und ihre Partei vorstellen. Dann ging es an sechs Tische, um die sich bereits rund 50 Jugendliche verteilt hatten. Nach jeweils 15 Minuten wechselten die Politiker den Tisch. Auffallend dabei, dass bei AfD, FDP und Linken einige Anhänger präsent waren, deutlich über dem Alter der eingeladenen Erstwähler. Aber statt sich die Meinung der politischen Konkurrenz anzuhören, mischten manche sogar bei den Tischdiskussionen mit, was Kreisjugendreferentin Gisela Schleidt entsprechend missfiel. „Für die weiteren Veranstaltungen werden wir die nichtjugendlichen Gäste deutlicher Ermahnen oder nach nebenan schicken“, so ihr Resümee. Positiv fand sie die rege Beteiligung der Jugendlichen mit ihren zum Teil sehr tiefgehenden Fragen und Anmerkungen an die Politiker.

Nach sechs Runden durften die Politiker ihr Resümee des Abends abgeben. Zumindest da ein Konsens über die Parteigrenzen hinweg: „Geht wählen!“ hieß es von der Bühne.

Weitere Möglichkeiten zur Beteiligung

Neben dem Aufruf durch die Politiker, selbst politisch aktiv zu werden, stellten sich der Stadtjugendring Lörrach sowie der Kreisjugendring kurz vor. Beide Gremien setzen sich aktiv für die Verbesserung der Situation Jugendlicher ein. Der Kreisjugendring hat zudem vier Vertreter im Jugendhilfeausschuss des Kreistags und kann damit aktiv am politischen Prozess teilnehmen.

Wer trinational aktiv werden möchte, dem bot Claire aus Mulhouse die Mitarbeit im Jugendparlament am Oberrhein an, das am 8. und 9. November in Lörrach tagen wird. Mehr unter dazu im Internet unter dem Link www.jpo-eu.org.

Freie Plätze im Jugendlandtag

Yannick Adler aus Bahlingen am Kaiserstuhl stellte kurz den Jugendlandtag vor, bei dem Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren themenbezogen mit Politikern und Gleichgesinnten diskutieren können. Er findet vom 26. bis 27. Juni in Stuttgart statt, die Kosten werden inklusive Anreise und Übernachtung in der Jugendherberge übernommen. „Beim ‚Spitzenvesper‘ hat man dann zwanglos die Möglichkeit, sich weiter auszutauschen mit Politikern“, erklärte Adler. „Dabei entstehen spannende Gespräche und auch echte Freundschaften.“ Bis zum 24. Mai können sich Jugendliche noch anmelden für die zehn reservierten Plätze des Landkreises (info@jugendagenturen.de). Für die Teilnahme kann eine Schulbefreiung ausgestellt werden.

Weitere Informationen unter www.kjr-loerrach.de oder www.jugendagenturen.de

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