Kreis Lörrach Auf dem letzten Lebensweg begleiten

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Der neue Vorstand der Ambulanten Hospizgruppe Dreiländereck v.l. Michael Braun, Wolfgang Gottschalk, Tonio Paßlick, Hans Hartl, Waltraud Bernhardt, Marion Koller, Irène Paßlick Foto: Renate Braun

Mitgliederversammlung: Ambulante Hospizgruppe Dreiländereck zieht Bilanz

Die Ambulanten Hospizgruppe Dreiländereck hat bei ihrer jüngsten Mitgliederversammlung im Grenzacher Haus der Begegnung Bilanz gezogen. Trotz vieler Corona-Einschränkungen wurden 2600 ehrenamtliche Stunden in der Sterbe- und Trauerbegleitung geleistet.

Kreis Lörrach. „Wenn es euch nicht gäbe, müsste man euch erfinden“, lobte Annette Grether als Bürgermeister-Stellvertreterin von Grenzach-Wyhlen die Ambulante Hospizgruppe Dreiländereck, die bei ihrer Mitgliederversammlung Rückblick auf das Berichtsjahr 2021 halten konnte.

Seit zwei Jahren heißt die Regionalgruppe der bundesweiten IGSL (Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand) nicht mehr nach ihrem Gründungsort Grenzach-Wyhlen, sondern nach dem Wirkungsbereich in allen drei großen Kreisstädten und den Gemeinden zwischen Eimeldingen und Schwörstadt „Dreiländereck“.

Die Wochenend-Ausbildungsmodule der Gruppengründerin Christel Friedrich konnten in den vergangenen beiden Jahren ergänzt werden von einer wohnortnahen Ausbildung in der Lörracher Manoah-Schule. Die Zahl der ehrenamtlichen aktiven Mitarbeiter wächst auf 29 Personen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

Je bekannter die ambulanten Dienste der Hospizgruppe würden, desto stärker steige auch die Nachfrage. Wie im Bericht der Koordinatorin Silvia Böheim deutlich wurde, ist der Anstieg der Nachfrage nach Trauerbegleitung besonders signifikant. 38 Personen, die einen wichtigen Menschen verloren hatten, konnten durch Einzelgespräche oder in Trauergruppen begleitet werden. 57 schwerkranke und sterbende Menschen wurden auf dem letzten Stück ihres Lebensweges begleitet. Sehr oft benötigten auch deren An- und Zugehörige Unterstützung durch Gespräche und Entlastungsbesuche. 42 Sterbebegleitungen haben 2021 durch den Tod des Begleiteten ihren Abschluss gefunden.

Großen Wunsch erfüllen

Während für die meisten Menschen das Wort „Hospiz“ mit einem Gebäude assoziiert wird, also im Kreis Lörrach mit dem Hospiz am Buck in Verbindung gebracht wird, sind die Mitarbeiter der Ambulanten Hospizgruppe unterwegs, um einen durch Umfragen nachweislich großen Wunsch der meisten Menschen zu erfüllen: nämlich eine würdevolle Begleitung auf ihrem letzten Lebensweg zu erfahren und dabei zuhause oder in einem vertrauten Umfeld bleiben zu können.

Die medizinische und pflegerische Versorgung durch das Palliativnetz Lörrach sei eine wesentliche Voraussetzung dafür, sagte der Vorsitzende Tonio Paßlick, aber auch die seelische und atmosphärische Begleitung durch die Ambulante Hospizgruppe.

Bei 23 Menschen kamen die Mitarbeiter nach Hause, bei 28 Personen wurden die Dienste von stationären Pflegeeinrichtungen angefragt, dreimal vom Krankenhaus und dreimal von den Behinderteneinrichtungen des St. Josefshauses. Von den erwähnten 2600 ehrenamtlich geleisteten Stunden gehörten 1800 zu den Begleitungen und 800 zur Beratung, Fortbildung, Organisation und Verwaltungsarbeit.

Konzert und Vortrag

Tonio Paßlick wies abschließend auf die Jubiläumsveranstaltungen in diesem Jahr hin. Dazu gehört wieder ein Konzert mit der Sängerin Annett Kuhr am 1. Juli in der Evangelischen Kirche in Alt-Weil. Und ein Vortrag und Seminartag mit Professor Andreas Heller zum Thema „Suizidassistenz – warum wir eine solidarische Gesellschaft brauchen“ am 7. und 8. Oktober im Campus Rheinfelden. Ein Jubiläumsabend am 25. November im Haus der Begegnung rundet das Jahr ab.

Wahlen: Bei den Neuwahlen wurden fast alle Amtsinhaber bestätigt. Der bisherige Beisitzer Michael Braun aus Grenzach-Wyhlen ersetzt die bisherige Schriftführerin Gabi Leber-Rusch aus Weil am Rhein, die nicht mehr kandidierte, aber einige Aufgaben weiterhin versehen wird, die Verantwortlichen der Hospizgruppe mitteilen. Für ihn wurde Marion Koller aus Lörrach Beisitzerin.

Für die nächsten drei Jahre bleiben Tonio Paßlick aus Weil am Rhein und Wolfgang Gottschalk aus Lörrach erster und zweiter Vorsitzender, Hans Hartl aus Weil am Rhein bleibt Kassierer, Beisitzerinnen bleiben Waltraud Bernhardt (Grenzach-Wyhlen) und Irène Paßlick (Weil am Rhein), die gemeinsam wieder neue Trauergruppen im Herbst anbieten werden.

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