Das ist also beste Heimatkunde, wenn man von dem Esslinger Werbetexter und Journalisten Olaf Nägele einiges über schwäbische Mentalitäten erfährt. Der mit schwäbischen Krimis um dem unkonventioneller Pfarrer Goettle bekannt gewordene Nägele schreibt humorvolle Geschichten aus dem schwäbischen Alltag mit skurrilen Dialogen. Bei seinem Versuch, das Schwaben-Klischee aufzubrechen, ist er missionarisch unterwegs auf badischem Boden.
Dass man die Schwaben als „mundfaul“ bezeichnet, würde er positiv als Sprachverknappung betrachten, mit dem Ideal ganz kurzer Sätze wie „De Opa isch weg“ statt des langatmigen „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand...“
Die Organisatoren der Mundartwerkstatt sind immer auf der Suche nach jungen Talenten, was nicht leicht ist, aber man findet sie doch. Und das nicht nur im Basler Slam-Bereich. Martin Lukas Blum aus Vorarlberg – wie Johann Peter Hebel Theologe, Pädagoge und Autor – ist noch ganz am Anfang seines literarischen Schreibens. Am zweiten Abend hatte er sich mit seinen Gedichten und Geschichten frei geredet, wenn man sich auch erst an den Sprachklang des Dialekts gewöhnen musste.