Bei einem Schlaganfall kommt es auf jede Minute an, wie Chefarzt Jens Wattchow weiß: „Es ist ein zeitsensibler Notfall, bei dem ein gut funktionierendes Versorgungsnetzwerk von extrem hoher Bedeutung ist“, verweist der Experte im Rahmen eines Pressegesprächs auf die beiden wichtigen Grundsäulen der Schlaganfallbehandlung: Die sogenannte Lyse-Therapie, bei der ein Medikament verabreicht wird, das die Verstopfung im Blutgefäß lösen soll, und die interventionelle Thrombektomie. Hier wird ein größeres Gerinnsel mit einem Katheter entfernt – eine Behandlung, die es nicht in Lörrach, sondern nur in Kliniken der Maximalversorgung gibt. Bei Bedarf werden die Patienten nach Freiburg geflogen (7,7 Prozent der Patienten) oder in Basel weiterbehandelt. Schnelligkeit ist angesagt, wenn man das Risikogewebe nach einem Infarkt schützen will.
Dass es für die Diagnose Expertise braucht, blieb nicht unerwähnt: Symptome wie Sprachstörungen, Schwindel oder etwa eine gelähmte Hand müssen nicht zwangsläufig Ursache eines Schlaganfalls sein, sprach Wattchow von einer diagnostischen Herausforderung in der Notaufnahme, wo es gilt, einen Fall schnellstmöglich einzuordnen.