Kreis Lörrach Auf Kandertalbahn-Strecke sollen Züge fahren

Die Oberbadische
Züge sollen im Kandertal planmäßig fahren. Foto: zVg

Delegierte des Trinationalen Eurodistrikts diskutierten grenzüberschreitenden Fahrplan.

Regio - Sollen auf der Kandertalbahn wieder planmäßig Züge fahren und hätte dies grenzüberschreitende Bedeutung? Mit diesen beiden Fragen befasste sich am Samstag die Delegiertenkonferenz des Trinationalen Eurodistrikts Basel. Teilnehmer waren Kommunalpolitiker aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz.

Die schweizerischen und französischen Delegierten erkundigten sich nach den Vorstellungen zur Einbindungen der Kandertalbahn in das Regio-S-Bahnnetz. Laut ihrer Einschätzung ist dies mit durchfahrenden Zügen bis Basel durchaus denkbar. Nach Frankreich allerdings besteht keine direkte Zufahrt. Peter Oehler von der IG Pro Kandertalbahn brachte dafür den Neubau der früheren Eisenbahnbrücke von Weil nach Hüningen ins Gespräch.

Karl-Heinz Hoffmann, Direktor des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee, stellte die bisherigen Ergebnisse zur Erarbeitung des geplanten Raumkonzeptes vor, das bis Ende des Jahres abgeschlossen sein wird.

Kanderns Bürgermeister Christian Renkert nannte einen Betrag von 30 Millionen Euro, der investiert werden müsste. Oehler stellte dabei die Elektrifizierung der Strecke in Frage, um Gelder zu sparen. Bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten könne die Ausstattung mit Oberleitung „schlucken“. „Es ist nahezu sicher, dass in wenigen Jahren zahlreiche, schadstofffreie Triebfahrzeuge angeboten werden, die sich für kleine Strecken eignen,“ erklärte er.

Fehlende Bürgerbeteiligung

Die bisherigen Vorarbeiten wurden vor allem von den Kommunalverwaltungen und Fachgremien betrieben. Vom Kreistag wurde eine Arbeitsgruppe Kandertalbahn eingerichtet, doch umfassende Bürgerbeteiligung gab es bisher nicht. Deshalb kam die Frage auf, ob es nicht ratsam sei, möglichst bald die Positionen der Einwohner zu hören, um abzuschätzen, wie stark der Drang nach Schienen-Nahverkehr überhaupt ist.

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann hatte jüngst ein Programm zur Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken in Baden-Württemberg vorgestellt. Für eine Wiederinbetriebnahme hob der Minister fünf Strecken hervor, darunter die Kandertalbahn. Durch die Region fahren zwei Buslinien. Kandern als größter Ort wird zudem von Bussen mit dem Markgräflerland verbunden. Die Museumszüge, da waren sich alle Gesprächspartner einig, werden auch bei planmäßigem Betrieb weiter ihren Platz auf der Strecke haben.

Erfüllte Voraussetzungen

Vorteil der Kandertalbahn ist, dass schon heute regelmäßiger Personenverkehr stattfindet, zwar nur als Museumsbetrieb, aber damit erfülle die Strecke die grundlegenden Voraussetzungen, meinte Oehler. Dennoch müsse untersucht werden, ob das Fahrgastpotential für planmäßigen Personenverkehr erreicht werden kann. Die Museumszüge, da waren sich alle Gesprächspartner einig, werden auch bei planmäßigem Betrieb weiter ihren Platz auf der Strecke haben.

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