Grenzach-Wyhlen Ausnahmsweise ist sprühen erlaubt

Manfred Herbertz
Sprayaktion am Jugendhaus Wyhlen. Dort probierten die Jugendlichen Gelegenheit unter fachkundiger Anleitung von Dirk Weismann (2.v.r.) ihre Kreativität aus. Große Graffitis wurden auf der Garage und an Wänden aufgesprüht. Organisiert wurde die Aktion von Christoph Richter (hinten 3.v.l.), Mareike Stächelin (4.v.l.) und Franziska Griesbaum vom Jugendreferat. Foto: Manfred Herbertz

Osterferienaktion: Jugendliche gestalten Dachgeschoss und Garage am Jugendhaus Wyhlen neu.

Grenzach-Wyhlen - Das Jugendreferat Grenzach-Wyhlen hat in den Osterferien eine Aktion gestartet, mit der das Dachgeschoss und die Garage am Jugendhaus Wyhlen neugestaltet werden soll.

„Nachher darf man die blaue Linie nicht mehr sehen“, sagt Dirk Weismann zu dem Jugendlichen, der mit einer Spraydose in der Hand vor einem Garagentor steht und dort Farbe drauf sprüht. Das Wort „Jugendhaus“ entsteht in riesigen Buchstaben. Was sonst eher nicht so gerne gesehen wird, ist hier erwünscht, denn die Garage steht nicht in irgendeinem Wohngebiet, sondern im Garten des Jugendhauses in Wyhlen. Und Dirk Weismann ist nicht irgendein Sprayer, sondern hat sich in der Szene schon einen Namen gemacht.

„Wir haben eigentlich auf etwas mehr Jugendliche gehofft, die mitmachen. Das Projekt war auf 15 Teilnehmer ausgerichtet, mitmachen wollen aber nur sieben“, sagt Christoph Richter vom Jugendreferat der Gemeinde, der die Aktion zusammen mit Mareike Stächelin und Praktikantin Franziskas Griesbaum, die ab Herbst ein duales Studium bei der Gemeinde beginnt, betreut.

Die Grundidee kam aus dem Jugendreferat, und schon bei einigen Aktion zuvor hatte Dirk Weimann geholfen, triste Betonwände in der Gemeinde zu verschönern. So haben Jugendliche unter seiner Anleitung auch die Fußgänger- und Radfahrerunterführung am Hörnle farblich gestaltet.

Jetzt war das Jugendhaus dran. Die Garage, die dort als Gerätelager dient, sollte einen neuen Anstrich bekommen, und warum sollte man nicht etwas Farbenfrohes und Ausgefallenes auf den Wänden platzieren, das zudem von den Jugendlichen selbst kreiert und gesprayt wurde. Natürlich mit Unterstützung des Fachmanns Dirk Weismann. Der war selbst erstaunt über die Ideen der Jugendlichen. Vor allen die Jüngeren hätten ihn dabei mit ihren Vorschlägen überrascht, sagte er.

Seit Dienstag waren die sieben Jugendlichen nun dabei, die Wände zu gestalten. Und herausgekommen ist doch Erstaunliches. Da ragen an einer Wand die Tentakel einer riesigen Krake aus tosendem Wasser und ein Haifisch zeigt Zähne, da hätte sogar Mackie Messer großen Respekt vor. An einer anderen Wand soll am Donnerstagnachmittag noch Brösels Werner verewigt werden, der mit seinen Töff und coolen Sprüchen durchs Land brettert. An anderem Wänden hatten die Jugendlichen mit fetten Buchstaben ihre Namen aufgesprüht.

Ohne Erlaubnis geht nicht

Spaß hat es allen gemacht, und so ganz nebenbei hatte Sprayer Dirk den Jugendlichen auch vermittelt, dass es ganz und gar nicht cool sei, fremde Wände ohne Erlaubnis zu „verzieren“. „Das geht gar nicht“, sagte Dirk, „man muss auch Respekt vor dem Eigentum anderer haben, und so manch ein Hausbesitzer könne es sich nicht leisten, einfach mal ein paar tausend Euro hinzublättern, um ein Graffiti zu beseitigen“.

Und am Jugendhaus konnten die Jugendlichen ihre Kreativität voll und vor allem legal ausleben. Obendrein gibt es in der nächsten Woche (24. April) dafür noch einen Belohnungsausflug in den Europapark.

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