Kreis Lörrach Azubis zeigen, wie es funktioniert

Gerald Nill
Landrätin Marion Dammann griff in der Metallabteilung der Ausbildungsmesse Handwerk24 zur Feile. Schopfheims Bürgermeister Dirk Harscher, links, und Kreishandwerksmeister Martin Ranz sowie Auszubildende schauen interessiert zu. Foto: Gerald Nill

Ein breites Spektrum zeigte die Berufsorientierungsmesse „DieHandwerk“ in Schopfheim. Kreishandwerksmeister Martin Ranz beantwortete die Frage von Landrätin Dammann, ob das Handwerk noch immer „goldenen Boden“ habe, mit einem klaren Ja.

Beim Rundgang zeigte die Gewerbeschule mit ihrem Leiter Klaus König die Stärken der Einrichtung. Der besondere Clou der Ausbildungsbörse: „Hier zeigen junge Auszubildende gleichaltrigen Schülern die Schwerpunkte der jeweiligen Berufe“, so Martin Ranz. „Das können die viel besser, als wenn wir Alten das machen.“

Mehr als 500 Schüler aus dem ganzen Landkreis nutzten schon am Freitag die Möglichkeit, sich zu informieren. Dafür hatten sie von ihren Schulen frei bekommen. An der Gewerbeschule Schopfheim zeigten die Azubis, was sie in den Bereichen Metall, Elektro, Sanitär, Malen und Schreinern in Schopfheim, einem von drei Gewerbeschul-Standorten, lernen. Insgesamt 130 interessante Ausbildungsberufe bietet das Handwerk, darunter auch so exotische wie Orgelbauen oder Glockenbau.

Geschäftsführer Daniel Herkommer von der Kreishandwerkerschaft betont: „Handwerk ist kreativ, abwechslungsreich und erfüllend.“ Insgesamt bietet die Kreishandwerkerschaft im neuen Ausbildungsjahr 350 Lehrstellen an. Über alle Ausbildungsjahre summiert sich die Zahl der Azubis auf über 1000.

Schon in ihrer Begrüßung der Ausbildungsbörse hatte Landrätin Marion Dammann darauf hingewiesen: „Die Ausbildung im Handwerk liegt uns am Herzen. Darin liegt die Zukunft.“ Dammann weiter: „Wir brauchen junge und motivierte Leute, die mit Kopf und Hand arbeiten.“

Die Frage, wie das Verhältnis von gemeldeten Ausbildungsstellen und jungen Bewerbern ist, vermochten Ranz und Herkommer gestern nicht zu beantworten. „Wir bekommen noch immer Anfragen für dieses Schuljahr“, begründeten sie. „Das ist ein Prozess.“ Noch im Juli waren aber beispielsweise noch nicht einmal die Hälfte der Ausbildungsplätze im Land im Bereich Metall mit Lehrlingen besetzt.

Dammann griff dann auch im Werkraum der Metaller zu einer konventionellen Feile und glättete unter den Augen eines Azubis ein Metallstück. Zum Modell der Dualen Ausbildung in Betrieben und Schule bekannte sie: „Das ist ein Erfolgsmodell, um das uns andere beneiden. Es gibt kein besseres System, um junge Leute in Lohn und Brot zu bringen.“ Den Azubis von morgen riet sie: „Nutzen Sie hier die Chance zur qualifizierten Beratung.“ Und weiter: „Wenn Sie Ihren Berufswunsch noch nicht genau kennen, machen Sie Praktika.“ Auf der Börse half ein „Berufe-Checker“ mit ersten Vorschlägen zur Berufsfindung.

Im Handwerk sei die Karriereleiter nach oben offen. Nach dem Abschluss als Meister könne sogar ein Hochschulstudium absolviert werden. Für die Gewerbeschule betonte Schulleiter Klaus König am Rande, dass die Einrichtung mit der Zeit gehe und zum Beispiel jetzt auch das Spezialfach „Management im Handwerk“ anbiete.

Die Gewerbeschule Schopfheim, Bannmattstraße 3, bietet gleich hinter dem Bahnhof auch heute, Samstag, noch Berufsinformationen aus dem Handwerk zwischen 11 und 15 Uhr.

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