Zimmermann ergänzte, dass man ein ähnliches System in Baden-Württemberg bis 1934 gehabt habe, dann jedoch die Einheitsbewertung eingeführt worden sei. Einige Landwirte meldeten sich zu Wort und äußerten die Befürchtung, dass durch die Gemeinwohlprämie die Bürokratie auf den Höfen noch größer werde. „Ich glaube nicht, dass mit den derzeitigen Agrarumweltmaßnahmen die Bürokratie noch größer werden kann“, entgegnete Göppel.
Weiter kam die geplante neue Düngeverordnung zur Sprache, die starke Einschränkungen für Landwirte mit sich bringen könnte. So werden Landwirte sich darauf einstellen müssen, dass zum Beispiel die Ausbringung von Stickstoffdüngern künftig längeren Sperrfristen unterliegt und nur noch bei Aufnahmefähigkeit des Bodens ausgebracht werden darf. Bei Ackerland soll nur noch die bodennahe Düngung erlaubt sein.
„Das ist für Landwirte in unserer Region einfach nicht möglich“, sagte ein Nebenerwerbstätiger. „Wir brauchen die Grundversorgung für unsere Tiere“, ergänzte ein anderer. Gertraud Lohrmann, Leiterin des Fachbereichs Landwirtschaft im Landratsamt Lörrach, sagte, dass es beim Thema Dünger auch immer um die Futterqualität ginge. „Wenn die Landwirte teures Kraftfutter von außerhalb zukaufen müssen, ist das nicht mehr ökologisch – es braucht die gute Mischung“. Im Kreis Lörrach lägen die PH-Werte der Böden meist unter vier – sehr sauer. „Da wächst nichts mehr, und von Moos werden meine Tiere nicht satt“, betonte ein Landwirt.