Kreis Lörrach Befunde und Röntgenbilder mit einem Klick abrufen

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Damit später der Umzug ins neue Klinikum reibungslos gelingt, bereiten sich die Kreiskliniken bereits heute intensiv vor – etwa mit einem neuen Klinik-Informationssystem. Foto: zVg

Millionenprojekt: Kliniken des Landkreises Lörrach und „Eli“ erhalten Krankenhaus-Informationssystem

Kreis Lörrach. Die Kliniken des Landkreises Lörrach und das St. Elisabethen-Krankenhaus („Eli“) erhalten ein neues und hochmodernes Krankenhausinformationssystem (KIS). Damit wird auf IT-Ebene eine wesentliche Weiche für das neue Klinikum bereits zwei Jahre vor dessen Inbetriebnahme gestellt, teilen die Kreiskliniken mit.

Für die Finanzierung des Millionen-Projektes haben sich die Kreiskliniken um Fördermittel des Bundes beworben. Den Zuschlag für das Projekt erhielt die Telekom mit ihrem System iMedOne.

Zwar gehört das „Eli“ seit 2018 zu den Kreiskliniken, doch arbeiten die Häuser noch mit unterschiedlichen Krankenhausinformationssystemen. Diese werden ab 2023 durch die gemeinsame Anwendung iMedOne der Telekom abgelöst, die auch im neuen Klinikum am Stadtrand Lörrachs zum Einsatz kommen wird.

Auf der digitalen Ebene ziehen die vier Standorte also bereits zwei Jahre vor Inbetriebnahme des Klinikneubaus 2025 zusammen und erleben einen Digitalisierungsschub, heißt es weiter: Die Patientenakte in Papierform entfällt und wird durch eine digitale Version ersetzt, die von Ärzten und Pflegern an Tablets bedient werden kann. Die Daten sind jederzeit flexibel abrufbar, organisatorischer Aufwand und Wegezeiten für die Mitarbeiter werden deutlich reduziert – ganz zu schweigen von den Papiermengen.

Revolution im Klinikalltag

Die Einführung des neuen KIS gehört zu den Meilensteinen auf dem Weg zum neuen Klinikum und ist ein Projekt mit einer Laufzeit von etwa fünf Jahren. Es bedarf sorgfältiger Vorbereitungen, umfassender Prüfungen sowie gründlicher Erfassung der internen Anforderungen.

„Unsere IT-Abteilung und ein erweitertes Projektteam mit dem Projektleiter Moritz Moenius sind mit großem Engagement bei der Sache“, freut sich Marco Clobes, Geschäftsführer für den Bereich Verwaltung & Service bei den Lörracher Kliniken. Im Rahmen eines Auswahlverfahrens habe man sich für die KIS-Lösung der Telekom entschieden, weil damit künftig alle Eingaben auch über Tablets gemacht werden können. „Das wird den Klinikalltag für unsere Ärzte und Pflegenden revolutionieren und kommt direkt unseren Patienten zugute“, erklärt IT-Leiter Patrick Klaile.

Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Auswahl der Telekom-Lösung sei, dass sie die Voraussetzungen für den Erhalt der Fördergelder erfülle, die der Bund und das Land Baden-Württemberg mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) bereitstellen.

Akte in der Kitteltasche

Nach der Ablösung der bestehenden Systeme erfolgen ab 2023 die Visiten in allen Klinikstandorten mit mobilen Helfern: Anstatt durch dicke Papierakten zu blättern, geben die Mitarbeiter die gewünschten Informationen auf ihren Tablets ein und rufen sie in Echtzeit ab. „Es ist besonders wichtig, dass Röntgenbilder, Laborwerte oder Behandlungsverläufe immer zur Verfügung stehen und so ohne Zeitverzug mit Patienten oder Kollegen besprochen werden können“, bestätigt Jeanette Reimann, Bereichsleiterin Pflege- und Funktionsdienst.

Schnelle Dokumentation

Pflegekräfte können mit dem neuen KIS während der Visite Vitalwerte erfassen, Auffälligkeiten notieren und Aufgaben verwalten. Dabei unterstützt eine Fotofunktion, mit der etwa Heilungsprozesse von Wunden direkt in der Patientenakte dokumentiert werden können. „Die Bedienoberflächen des Systems und der App haben wir so gestaltet, dass jeder damit sehr schnell zurechtkommt“, erklärt Michael Waldbrenner, Geschäftsführer Telekom Healthcare Solutions. „Wir gestalten unsere Lösungen so einfach, dass die Ärzte und Pflegekräfte entlastet werden und so mehr Zeit für die Patienten haben.“

Daten sind geschützt

Die Kommunikation innerhalb der Kliniken sowie über die Anbindung an die Telematik-Infrastruktur erfolgt in Zukunft weiterhin datenschutzkonform: Die Mitarbeiter haben den Verlauf eines Auftrags stets im Blick, Automatisierung erleichtert das Verfassen von Aufnahme-, Verlegungs- und Entlassbriefen oder OP-Berichten, heißt es weiter.

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