Kreis Lörrach Beim Breitbandausbau gehts voran

Michael Werndorff
In den Tallagen im Landkreis Lörrach geht der Netzausbau zügig voran. Foto: Archiv

Umweltausschuss: Unsicherheiten bei Förderkulisse stellen Herausforderung dar.

Kreis Lörrach - Die Anbindung der Haushalte und Unternehmen im Landkreis Lörrach an das schnelle Internet schreitet weiter voran. Das sagte Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung, dieser Tage im Umweltausschuss im Rahmen eines Sachstandsberichts.

500 Kilometer Glasfasernetz

Nach einer Bauzeit von zwei Jahren erreiche man nun Flächenwirkung, zeigte sich Kempf zufrieden mit dem Stand des Infrastrukturausbaus für das schnelle Internet im heimischen Kreis. Laut Kempf wurden bisher 500 Kilometer Glasfasernetz (Backbone) gebaut, davon sind rund 200 Kilometer in Betrieb, und das bei einer durchschnittlichen Hausanschlussquote von 60 Prozent. Der Netzausbau über die Berge werde den Zweckverband noch einige Jahre beschäftigen. Das Ziel bleibe aber, Glasfaser an jedes Haus zu verlegen – bei einem Zeithorizont bis 2030.

Rückblickend sagte Kempf, dass nach dem Baubeginn im März 2017 und der Zuschlagserteilung des Netzbetriebs an das Unternehmen Pepcom (heute Pÿur) ein gutes Jahr später im März 2018 die Inbetriebnahme in Efringen-Kirchen und Fischingen erfolgte. Im Juli vergangenen Jahres war dann das erste Gewerbegebiet am Netz. Mittlerweile seien die Gewerbegebiete (GG) Dreispitz, Schildgasse, Steinen West und Rheinweiler in Betrieb sowie die Gemeinden in Hägelberg, Raitbach, Eichsel und der Zeller Bahnhof mit schnellem Internet versorgt.

Förderkulisse muss neu aufgestellt werden

Die nächsten Inbetriebnahmen seien für Hasel, Rührberg, Wyhlen-Siedlung, GG Fallberg, Kurpark Bad Bellingen, GG Schliengen, Kürnberg und Kleines Wiesental vorgesehen. Derzeit betreut der Zweckverband 31 laufende Bauprojekte. Da die Prozesse effizienter würden, könne man gute Baufortschritte verzeichnen, erklärte Kempf.

Mit Blick auf die Investitionen sprach der Geschäftsführer von 50 Millionen Euro an gebundenen Mitteln, die Landesförderung seit dem Jahr 2016 betrug insgesamt 22,8 Millionen.

Als Herausforderung nannte Kempf Engpässe bei Planern und Bauleitern sowie bei der Glasfasermontage. Er monierte, dass dies nicht Teil des Ausbildungsplans von Elektrikern sei. Problematisch seien auch die Unklarheiten bei der Fördersituation zwischen Land und Bund.

„Wir müssen die Fördermittelbeschaffung nun auf neue Füße stellen“, machte Kempf deutlich. Man werde aber wohl in der Landesförderung verbleiben können, hofft Kempf. Bei einem Wechsel des Förderregimes und einer Antragstellung beim Bund würde es indes zu Zeitverzögerungen im Bauprozess kommen. Erschwerend kommt die Lage in der Bauwirtschaft hinzu, denn die Unternehmen in der Region seien komplett ausgelastet, was sich auch preistreibend auswirke.

Holpriger Start in Efringen-Kirchen

Großes Lob für seine Arbeit erfuhr Kempf aus allen Kreistagsfraktionen. Als eine katastrophale Situation beschrieb Christoph Hoffmann (FDP) die Unklarheit bei der Fördersituation. Klaus Eberhardt (SPD) sprach in diesem Zusammenhang von unverständlichen Reibereien zwischen Bund und Land: „Das kann den Menschen nicht vermittelt werden.“

Angesprochen auf den holprigen Start in Efringen-Kirchen und Fischingen erklärte Kempf, dass es sich um ein bundesweites Problem beim Anbieter gehandelt habe. Die technische Störung konnte aber schnell behoben werden.

Bei einem Anbieterwechsel komme es aber immer mal wieder zu Verzögerungen, was aber weder im Einflussbereich des Zweckverbands noch des Netzbetreibers Pÿur liege, stellte Kempf klar: „Wir können da leider nur zuschauen.“

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