Kreis Lörrach Beispiele besten Bürgersinns

Peter Ade
Beispiele bürgerschaftlichen Engagements stellte das Landratsamt im Rahmen einer Video-Schaltung vor. Foto: Peter Ade

Ehrenamt: Landkreis würdigt drei Initiativen / Finanzieller Zustupf für Leuchtturmprojekte

Kreis Lörrach - Drei Leuchtturmprojekte bürgerschaftlichen Engagements wurden am Montag bei einer Video-Schaltung des Landratsamtes vorgestellt. Landrätin Marion Dammann würdigte die Aktivitäten, die vom Kreis im zu Ende gehenden Jahr im Rahmen der Reihe „Ehrenamt gewinnt“ mit einem finanziellen Zustupf bedacht wurden.

„Immer dort, wo sich Menschen für andere einsetzen, wird das Zusammenleben bereichert“, betonte Dammann und bedankte sich für den freiwilligen Einsatz. Wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie fand das „Treffen“ zum ersten Mal im digitalen Format statt. Ziel war es, die Initiativen der Öffentlichkeit vorzustellen.

Bürgerengagement geschieht in unterschiedlichen Formen, zum Beispiel über Vereine, Selbsthilfegruppen, Bürgertreffpunkte und Jugendhäuser. Auch Menschen, die in ihrer direkten Nachbarschaft helfen - etwa durch Übernahme der Kehrwoche - engagieren sich bürgerschaftlich.

Ausgangspunkte der Einsätze auf kommunaler Ebene sind einerseits die Stadt- und Gemeindeverwaltungen, andererseits Institutionen (Verbände der freien Wohlfahrtspflege, Volkshochschulen, Sportvereine, Kirchengemeinden) und viele Gruppierungen, wie Bürgertreffs und Bürgerbüros. Sie alle fungieren als Ansprechpartner für Menschen, die sich bürgerschaftlich oder ehrenamtlich engagieren wollen.

Selbstbestimmtes Dasein

Melanie Penninggers stellte den vom Turnerbund Wyhlen am 11. Oktober ins Leben gerufenen „Südwestzipfellauf“ vor. Start und Ziel waren auf dem „Turnplätzli“ in Wyhlen. Die Strecken sind flach und führen über Asphalt und Waldwege.

„Die Anmeldezahlen gingen mit weit über 300 durch die Decke“, freute sich Penninggers und kündigte die Neuauflage für den 10. Oktober 2021 an. Der Landkreis unterstützt die Initiative mit 900 Euro.

Das mit 1000 Euro geförderte Projekt „Im Tal leben – im Tal bleiben“, erläutert von der Seniorenbeauftragten Melanie Mühlhäuser, ist ein Gemeinschaftskonzept der Gemeinde Kleines Wiesental sowie der evangelischen Kirchengemeinden Oberes und Vorderes Kleines Wiesental. Ziel: Schaffung und Stärkung eines lebenswerten Umfeldes.

Vor allem älteren Menschen soll die Möglichkeit gegeben werden, möglichst lange ein weitgehend selbstbestimmtes Dasein innerhalb der Gemeinde zu leben. Bei den Treffs gibt es viel Bewegung, zum Beispiel sogenannte Sitztänze, an denen sich auch Menschen mit Handicap gerne beteiligen. „…und wir bauen Geschichten nach, wir leben Geschichten nach“, berichtete Mühlhäuser.

Radeln ohne Alter

Mit ebenfalls 1000 Euro wird die Aktion „Radeln ohne Alter“ des Familienzentrums Rheinfelden gefördert. Birgitt Kiefer berichtete vom Kauf einer E-Rikscha, die etwa 10 000 Euro kostet. Ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer ermöglichen älteren Menschen kostenlos Radausflüge. Das Projekt folgt einer Initiative, die bundesweit aufgegriffen wird und zum Ziel hat, kontinuierlich weitere ehrenamtliche Fahrer auszubilden.

„Das Teilnehmerinteresse ist riesig“, erklärte Kiefer und stellte unter Hinweis auf eine Warteliste mit etwa 40 Personen die Anschaffung einer weiteren E-Rikscha in Aussicht. Kreisrätin Marion Caspers-Merk (SPD) bot Unterstützung an und empfahl die Kontaktnahme mit der „Aktion Mensch“ im Blick auf einen Zuschuss.

Kreisrat Wolfgang Klein (AfD) äußerte sich begeistert über die facettenreichen ehrenamtlichen Aktionen in der Bürgerschaft.

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