Mit Blick auf die Zukunft des hiesigen Wahlkreises gibt Schuster sich verantwortungsbewusst und zugleich zuversichtlich: Entscheidend sei auch gewesen, dass die CDU bis zur nächsten Bundestagswahl noch ein Jahr lang Zeit hat, um einen geeigneten neuen Kandidaten zu finden. "Sonst hätte ich es definitiv nicht gemacht", beteuert Schuster. Der Wahlkreis Lörrach-Müllheim sei für die CDU ein gut bestelltes Feld. "An Bewerbern für meine Nachfolge wird es sicher nicht mangeln".
Erst vor knapp zweieinhalb Monaten hatten die Christdemokraten den 59-Jährigen, der ein Direktmandat hat, erneut als Kandidaten des Wahlkreises Lörrach-Müllheim für die kommende Bundestagswahl nominiert. Nun müssen sie einen neuen Kandidaten finden. „Für den Wahlkreis ist das aber ein herber Verlust“, hält Tobias Benz, einer der stellvertretenden Vorsitzenden des CDU-Kreisverbandes Lörrach und Bürgermeister von Grenzach-Wyhlen, auf Anfrage unserer Zeitung fest.
Für Personaldiskussionen um einen Ersatzkandidaten sei es allerdings zu früh, so Benz: "Wie gesagt, wir müssen uns jetzt erst einmal zusammensetzen. Das kommt alles doch sehr überraschend für uns.“
Seit 2009 als Innenexperte zunehmend profiliert
Schuster hat die Innenpolitik Deutschlands seit 2009 als Mitglied im Innenausschuss des Bundestages maßgeblich mitgeprägt. Seit 2014 war er Obmann seiner Fraktion im Innenausschuss und zeitgleich Mitglied und seit fast drei Jahren Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums der Nachrichtendienste des Bundes. Darüber hinaus wirkte er in vier parlamentarischen Untersuchungsausschüssen zum NSU, zum Fall Edathy und zum Breitscheidplatz-Anschlag in Funktionen vom einfachen Mitglied bis zum Vorsitzenden mit. Im November 2018 war er als Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz im Gespräch.
Auch nach seinem Umzug vom Berliner Bundestag ins Bonner BBK werde er zusammen mit seiner Frau "Weil am Rhein und dem Dreiländereck als unsere gewählte Heimat treu bleiben", verspricht Schuster.