Eine Mehrheit lehnt einen Dienst an der Waffe ab
Doch wie gut ist Baden-Württemberg aktuell auf Krisen und Katastrophen eingestellt? Gut die Hälfte meint, dies sei nur eingeschränkt oder überhaupt nicht der Fall. Immerhin 38 Prozent vertrauen auf eine gute bis sehr gute Vorbereitung. Einig sind sich die meisten der Befragten darüber, was eine solche Vorbereitung beinhalten sollte: Notfallpläne, eine gute Ausstattung und Weiterbildung von Hilfs- und Einsatzkräften, der Aufbau von Vorräten an Medikamenten sowie die Verbesserung des Schutzes kritischer Infrastruktur, wie etwa der Kommunikations- und Energienetze. Dass es der Bevölkerung dabei nicht primär um Krieg geht, zeigt sich daran, dass der Ausbau von Truppenübungsplätzen bei den erwünschten Sicherheitsvorkehrungen mit 39 Prozent auf dem letzten Platz landet.
Landratsamt erfüllt Teil des Katastrophenschutzes
Auch beim Landratsamt Lörrach wird der Katastrophenschutz allgemeiner gesehen: „Eine konkrete Bevölkerungsschutzplanung, zugeschnitten auf ein Kriegsereignis, gibt es derzeit im Landkreis nicht“, teilt die Presseabteilung auf Anfrage mit. Auch habe der Landkreis im klassischen Kriegsfall keine originäre Zuständigkeit. Der Verteidigungsfall liege in der Zuständigkeit des Bundes, erklärt Pressesprecher Torben Pahl. In Sachen Zivilschutz indes greift der Bund auf die unteren Katastrophenschutzbehörden zurück, also auf jene Strukturen, die ganz allgemein im Katastrophenfall bereitstehen und anlaufen sollen.
Darüber hinaus gibt es konkrete Pläne, die Zivile Alarmplanung voranzutreiben. Es handelt sich dabei um ein Instrument zur Sicherstellung der verzugslosen Umsetzung von zivilen Maßnahmen zum Schutz und zur Versorgung der Bevölkerung, zur Aufrechterhaltung der Staats- und Regierungsfunktionen und auch zur Unterstützung der Streitkräfte. Entsprechende Planungsaufträge vom Land sollen den Landkreisen noch in diesem Jahr zur Verfügung gestellt werden, heißt es.