Kreis Lörrach Bewerber für SPD-Bundestagskandidatur stellen sich vor

Michael Werndorff
Die Bewerber für ein SPD- Bundestagsmandat (von links): Kevin Baumgartner, Leon Intveen und Julian Wiedmann. Foto:  

Die SPD im Kreis bereitet sich auf die Bundestagswahl vor und wählt ihren Kandidaten.

Der SPD-Ortsverein lädt ein zur Mitgliederversammlung am Donnerstag, 28. November, 19 Uhr, im Gutshof Gässle 19 in Kirchen. Dann werden sich die SPD-Bewerber Kevin Baumgartner, Leon Intveen und Julian Wiedmann um die Kandidatur im Bundestagswahlkreis Lörrach-Müllheim vorstellen und die vier Delegierten für die Nominierungskonferenz am Sonntag, 1. Dezember, im Bürgerhaus in Schliengen gewählt werden. Baumgartner ist 1988 in Rheinfelden geboren und in einem sozialdemokratisch geprägten Elternhaus aufgewachsen. „Ich bin in der Region verwurzelt, bin hier zur Schule gegangen, habe meine Ausbildung zum Bürokaufmann in einem Handwerksbetrieb abgeschlossen. Das Dreiländereck hat mich geprägt, in meiner Brust schlägt ein trinationales Herz“, teilt er mit. Mit ihm bekomme der Kreis einen Bundestagskandidaten, der authentisch das Aufstiegsversprechen der SPD verkörpere, schreibt er in seiner Bewerbung. „Meine italienischen Großeltern kamen in den 60er Jahren als Gastarbeiter nach Rheinfelden. Als Arbeiterkind weiß ich, wie es ist, sich selbst Perspektiven und dadurch den Aufstieg in die Mittelschicht zu erarbeiten“, erklärt der Projektleiter und Kalkulator in einem mittelständischen Unternehmen in der Schweiz. Baumgartner will daran mitwirken, der SPD wieder eine klare Kante und ein politisches Gesicht zu geben. Ins Rennen um ein Mandat geht auch der 29-jährige Leon Intveen. Geboren in Lörrach und in Grenzach-Wyhlen aufgewachsen ist er seit 2013 Mitglied der SPD, seit 2014 Gemeinderat und jetzt auch Kreisrat. Intveen absolviert derzeit sein Referendariat am Lise-Meitner-Gymnasium in Grenzach-Wyhlen.

Suche nach Lösungen

Die Wichtigkeit der Sozialdemokratie und der damit einhergehenden Solidarität gelte es den Mitmenschen immer und immer wieder bewusst zu machen, erklärt der Kandidat. „Bei kürzlich vergangenen und derzeit bestehenden Krisen, wie der Corona-Pandemie, dem Ukraine-Krieg oder dem Nahost-Konflikt suchten viele Mitmenschen nach vermeintlich einfachen Lösungen, die ihnen extremistische und populistische Strömungen und Parteien scheinbar anböten. Ich möchte mich mit anderen Genossinnen, Genossen und Kandidierenden zusammensetzen, damit wir gemeinsam Lösungen im Sinne der Sozialdemokratie erarbeiten können. Meine bisherigen Erfahrungen als Referendar haben mir nochmals bewusst gemacht, dass auch die jüngere Generation schätzt, in einer funktionierenden Demokratie zu leben. Diese müssen wir gemeinsam verteidigen und aufrechterhalten. Im Gegensatz zu rechtspopulistischen Strömungen können wir nämlich konkrete Erfolge, Ziele und Forderungen auf Grundlage mitmenschlicher Werte vorzeigen“, erklärt Intveen. Wichtig seien ihm Chancengleichheit, bezahlbarer Wohnraum und das Sicherstellen der Handlungsfähigkeit der Kommunen sicherstellen.

Für Demokratie werben

Dass die vergangenen Wahlen gezeigt hätten, wie wichtig es ist, jetzt für Demokratie zu kämpfen – mit all ihren Herausforderungen und Problemen, erklärt derweil Julian Wiedmann. „Genau das möchte ich für unseren Wahlkreis tun.“ Der 39-Jährige ist unter anderem stellvertretender SPD Kreisvorsitzender und Gewerkschaftssekretär bei Verdi. Geboren in Rheinfelden und aufgewachsen auf dem Dinkelberg setzt er sich eigenen Angaben zufolge in seiner Arbeit als Gewerkschaftssekretär gemeinsam mit Beschäftigten für eine faire Arbeitswelt ein. „Für eine faire Arbeitsumfeld möchte ich auch im Bundestag zukünftig eintreten. Als Kandidat stehe ich für die sozialdemokratische Vorstellung einer guten Gesellschaft. Auch 2024 ist die Soziale Frage, also Gestaltung von Arbeits- und Lebensbedingungen, soziale Absicherung, Wohnraum und Chancengerechtigkeit noch zentral. Dazu gehört auch eine gute Versorgung mit Haus- und Fachärzten. Für mich ist klar: Unsicherheit und Ängste dürfen nicht den gesellschaftlichen Diskurs bestimmen, aber sie müssen ernstgenommen werden. Ich möchte den Menschen zuhören und die Sorgen und Ängste in die Debatten in Berlin tragen“, erklärt Wiedmann.

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