Kreis Lörrach Blitzer nehmen bald ihren Dienst auf

Die Oberbadische
Der Kreis investiert in weitere Messanlagen, um die Verkehrsüberwachung zu intensivieren. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Verkehr: Kreis baut stationäre Geschwindigkeitsüberwachung aus / Lärm-Smileys werden aufgestellt

Rund eine halbe Million Euro lässt sich der Kreis Lörrach die Beschaffung und Errichtung von stationären Blitzern und Lärm-Smileys kosten. Am 1. Juli startet der Testbetrieb, ernst wird es für alle Autofahrer ab dem 15. Juli, wenn der Echtbetrieb beginnt. Dann muss mit „Knöllchen“ gerechnet werden.

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Insgesamt neun Messplätze im heimischen Kreis werden mit Säulen versehen, wie Doris Munzig, Fachbereichsleiterin Verkehr im Lörracher Landratsamt, am Mittwoch im Rahmen des Umweltausschusses sagte. Gekauft werden allerdings nur drei teilstationäre Messanlagen, die im Tages- oder Wochenrhythmus den Standort wechseln und in den fest installierten Säulen Geschwindigkeitsübertretungen von Autofahrern erfassen.

Die Geräte „knipsen“ nur von vorne, sodass die Halter von Motorrädern, deren Nummernschilder hinten angebracht sind, nicht ermittelt werden können, wie auf Nachfrage von CDU-Kreisrat Bernhard Escher zu erfahren war. „Das ist nur bei den mobilen Messeinheiten möglich“, erklärte Munzig. Zu dem Investitionsbedarf von 384 000 Euro kommen noch Wartung und Servicekosten in Höhe von rund 29 000 Euro hinzu und eine Anwenderschulung, die mit 3500 Euro zu Buche schlägt, wie weiter zu erfahren war.

Was die Tiefbauarbeiten angeht, greift der Kreis auf den Service des Messanlagenherstellers Jenoptik Robot aus Monheim zurück. Laut Munzig liege beim Bau der komplette Bereich vom Stromanschluss bis zur Messsäule dann in einer Hand.

Die eingehende Prüfung des möglichen Standorts an der K 6340 in Binzen (Richtung Lucke) hat ergeben, dass es hier keine Grundlage einer Rechtfertigung für eine stationäre Messanlage gibt.

Verstöße an der K 6340 liegen im Promillebereich

Dortige Verstöße befinden sich im Promillebereich. „Allerdings bedeutet das noch kein endgültiges Aus“, verwies Munzig auf ein stetig wachsendes Projekt. Und: Sollten Veränderungen eintreten, wird der Standort nochmals einer Prüfung unterzogen. Weiterhin seien verstärkte mobile Messungen und Beobachtungen vorgesehen.

Nicht nur die Geschwindigkeitskontrolle, auch die Lärmreduzierung ist Teil des Überwachungskonzepts: Sogenannte Lärm-Smileys sollen vor allem Motorradfahrer sensibilisieren und sie dazu anhalten, auf die Bevölkerung Rücksicht zu nehmen. Mit den Geräten, die aus einer technischen Messeinrichtung und einer Displayanzeige bestehen, sollen die Fahrer direkt aufgrund ihres Fehlverhaltens angesprochen werden. Zusätzliche Motivschilder sollen zeigen, welche Bedürfnisse die Anwohner in Sachen Lärmschutz haben, hieß es weiter.

Die Kosten für die Lärm-Smileys, die im Winter zum Schutz vor Schäden durch den Winterdienst abmontiert werden können, belaufen sich ohne Aufbau auf 13 000 Euro je System. Laut Bericht wurden an der K 6352 in den drei Ortsteilen von Kürnberg, Schlechtbach und Gersbach mögliche Standorte geprüft. Dabei zeigte sich, dass die Gersbacher Ortsmitte der einzig sinnvolle Standort für eine dynamische Anzeige darstellt. An der L 151 oberhalb von Todtnau/Präg sei der Standort zwar technisch problemlos umsetzbar, die Wirksamkeit aber äußerst fraglich, verwies Munzig auf die außerhalb der Ortschaft gelegene Steigungsstrecke. „Der Motorradfahrer wird sein Verhalten wohl kaum anpassen.“

Zwar zeigte sich Escher kritisch in Sachen stationärer Geschwindigkeitskontrollen, „von den Lärmsmileys können aber nicht genügend aufgestellt werden“.

Dass die neuen Blitzer zuverlässig arbeiten, war auch Thema des Berichts. So wird nicht nur die komplette Fahrbahn erfasst, auch abrupte Bremsmanöver würden die Messung nicht beeinflussen, hieß es weiter. „Dennoch werden wir nie alle Geschwindigkeitsübertretungen erfassen können“, sagte Munzig.

Hausen (B317, Grendelkurve), Wittlingen (L134, Kandertal-/ Haagener Straße), Rümmingen (L134, Wittlinger Straße und Binzener Straße), Grenzach-Wyhlen (B34, Rheinfelder Straße), Eimeldingen (B3, Hauptstraße), Schopfheim (B317/B518), Steinen-Höllstein (B317, Höllstein), Todtnau (L126, Aftersteg).

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