Kreis Lörrach Brennpunkte besser definieren

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Der Stellenpool für Schulsozialarbeiter soll nicht weiter erhöht und bedarfsgerechter ausgerichtet werden.Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Schulsozialarbeit: Anzahl an Stellen soll nicht erhöht werden

Kreis Lörrach (boz). Rund 1,42 Schulsozialarbeiter sind laut Kreisverwaltung im Schuljahr 2018/19 auf 1000 Schüler im Landkreis Lörrach gekommen. Der Landesdurchschnitt liegt bei 1,36 Sozialarbeitern für 1000 Schüler.

Jugendhilfeplaner Norbert Kreienkamp hält die Schulsozialarbeit wegen der zahlreichen Probleme im Schulalltag und der aus ihnen resultierenden negativen Folgen für das Unterrichtsklima für eine sinnvolle Investition, wie er während der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses bekräftigte. Mobbing, Gewalt und Ablenkung durch Soziale Medien seien keineswegs nur eine Auffälligkeit an Brennpunktschulen, sondern vielmehr bereits ein gesamtgesellschaftliches Phänomen.

Für das Schuljahr 2018/19 fanden 4100 individuelle Beratungen von Schülern statt, weitere 12 000 wurden durch Gruppen- oder Klassengespräche erreicht. Schwerpunktthema bei den Beratungen sei die hohe Bereitschaft zur Gewalt, erklärte Kreienkamp.

In Folge der Corona-Pandemie will die Kreisverwaltung den Stellenpool für die Schulsozialarbeit einfrieren und bedarfsgerechter ausrichten. Dazu hatte sie einen Kriterienkatalog erstellt, der vom Gremium deutlich kritisiert wurde. Dieser enthält sechs Kriterien, die auf das soziale Umfeld und Wahlverhalten der an den Schulstandorten wohnhaften Bevölkerung abzielen.

So sollen unter anderem der Anteil der Hartz IV-Empfänger, Nichtwähler und Alleinerziehenden in die Beurteilung für den Bedarf an Sozialarbeitern miteinfließen. Margarete Kurfeß (Grüne) sprach von einer bürokratisch gefällten Lösung ohne Realitätsbezug. „Die Kausalität des Katalogs erschließt sich mir nicht“, befand Jonas Hoffmann (SPD).

Landrätin Marion Dammann betonte, dass der Landkreis großen Wert auf die Schulsozialarbeit lege. Man wolle Hotspots an Schulen besser definieren, die Kriterien würden jedoch noch einmal überdacht.

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