Kreis Lörrach Bunt, lebenswert, liebenswürdig

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Natur im Blick: Die Wiese im Bereich Lörrach ist nach erfolgreicher Renaturierung ein landschaftliches Kleinod mit Artenvielfalt und Erholungscharakter. Foto: Peter Ade

Bürger-Engagement: Kreis würdigt Einsatz in Natur und Artenschutz / Lanze fürs Ehrenamt

Kreis Lörrach (pad). Der 17. Tag des Bürger-Engagements stand dieses Jahr unter dem Motto: „Gutes Klima für Artenvielfalt“. Landrätin Dammann und Dezernent Michael Kauffmann stellten fünf Projekte vor, deren Initiatoren und Betreiber sich an unterschiedlichen Plätzen in der Region ehrenamtlich für Schutz und Erhalt der Artenvielfalt einsetzen. Journalist Matthias Zeller moderierte die Veranstaltung.

Ausgezeichnet wurden die Gruppen und Einrichtungen: Matthäusgemeinde Lörrach, „Rheinfelden im Wandel“, Natur- und Vogelfreunde Efringen-Kirchen, das Aquarianer-Team Inzlingen und das Streuobst-Klassenzimmer Weil am Rhein. Dammann bezeichnete deren Einsatz als „von besonderer Wichtigkeit“. Er mache die Region bunt, lebenswert und liebenswürdig. Viele gesellschaftliche Aufgaben seien ohne Ehrenamt nicht zu stemmen.

„Die mit dem Ehrenpreis ausgezeichneten Projekte tragen ganz wesentlich zu einer schönen Bereicherung der Kulturlandschaft bei“, unterstrich Dezernatsleiter Hoffmann. Als erstes Beispiel wurde die Lörracher Matthäusgemeinde genannt: Familien und Einzelpersonen kümmern sich im Turm der Stadtkirche um brütende Falken. Außerdem wurde der Innenhof der Kirchenanlage bepflanzt.

Erhaltung und Gestaltung von Gärten hat sich die Aktion „Rheinfelden im Wandel“ auf ihre Fahnen geschrieben. Ausgangspunkt war ein Kürbis-Projekt. Mittlerweile werden unter professioneller Anleitung der Stadtgärtnerei mehrere Anlagen mit Gemüse und Salat angebaut.

Zweck des Vereins „Streuobst-Klassenzimmer“ in Weil am Rhein ist die Förderung von Bildung und Erziehung, des Umwelt- und Landschaftsschutzes, der Heimatpflege und Heimatkunde sowie der Pflanzenzucht und der Kleingärtnerei. „Allein 80 Prozent unserer Nutzpflanzen werden von Insekten bestäubt und sind damit unersetzlich für unser Ökosystem“, beschreibt Vorsitzender Armin Wikmann nur einen Aspekt des gemeinnützigen Einsatzes von Menschen zwischen sieben und 80 Jahren.

Folgen der Pandemie

Umweltbildung steht auch im Fokus der Natur- und Vogelfreunde Efringen-Kirchen, die schon 1958 gegründet wurden. „Es gibt die klassischen Dorfkinder nicht mehr“, begründet ein Sprecher des Vereins das Bestreben, vor allem junge Menschen für die Feinheiten in Natur und Landschaft zu begeistern.

Das Aquarianer-Team Inzlingen betreibt eine Bachpatenschaft für den Langmattbach. Man hat ein Feuchtbiotop geschaffen, das neben einem großen Trockenbiotop und einer Verlandungszone Heimat für viele Tiere und Pflanzen wurde.

Das „Bürgerforum Zell“ wurde 2018 gegründet. Es kümmert sich im Einklang mit der Verwaltung um attraktive Raumgestaltung in Stadt und unmittelbarer Umgebung.

Raum unter Druck

Den internationalen Aspekt der Losung „Gutes Klima für Artenvielfalt“ unterstrich Thomas Schwarze vom Trinationalen Umweltzentrum TRUZ. Wertvolle Naturflächen des Dreilands müssten geschützt und gepflegt werden. „Der Raum steht unter Druck“, verwies Schwarze auf zahlreiche Gefahren durch Industrie- und Produktionsstätten.

Ziele des TRUZ sind unter anderem die Überwachung und Pflege von Schutzgebieten, Erstellung von Gutachten und Planungsgrundlagen sowie Durchführung von Naturschutzprojekten.

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