Von Gerd Lustig
Inklusions-Projekt „Dasein – Leben – Lernen – Lächeln“: Viele Ideen gesammelt
Von Gerd Lustig
Kreis Lörrach. Inklusion mit Leben füllen: Das ist die Maßgabe im St. Josefshaus Herten, unter der am Mittwochabend eine Zukunftswerkstatt in der Mehrzweckhalle stattfand. Im Rahmen des Projekts „Dasein – Leben – Lernen – Lächeln“, für das der Konrektor der Karl Rolfus-Schule verantwortlich zeichnet, waren alle Netzwerkpartner der Region Lörrach-Waldshut zum aktiven Mitmachen eingeladen.
Zirka 80 Vertreter aus dem Netzwerk karitativer und sozialer Träger, Vereine und Institutionen machten sich Gedanken, wie die Zukunft im Haus Elisabeth in Rheinfelden-Herten aussehen könnte. Just jenes Gebäude wird nach Sanierung und Umbau mit rund 1200 Quadratmetern Fläche in zwei Stockwerken zur Verfügung stehen. Mürle hofft, dass Haus Elisabeth im Juli 2016 in Betrieb gehen kann. Herauskommen soll grundsätzlich ein inklusives Netzwerk, das unterschiedliche, flexible und offene Bildungs-, Beratungs- und Wohnangebote für Kinder, Jugendliche und Familien bieten soll. Ebenso soll es vielfältige Begegnungen ermöglichen und damit einen Beitrag auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft leisten.
„Lassen Sie ihre Ideen sprudeln, ein geht-nicht gibt’s nicht“, hatte zu Beginn der dreistündigen Veranstaltung Projektleiter Thomas Mürle die Anwesenden aufgefordert. Mit dem Projekt „Dasein“ sollen die Weichen gestellt werden, um einer inklusiven Gesellschaft einen Schritt näherzukommen. „Dasein“ bedeute, da zu sein, präsent und dabei zu sein, und zwar für alle Anliegen und Erfordernisse von Menschen mit Behinderung, so Mürle.
Die Teilnehmer, aufgeteilt nach Themen wie Familie, Freizeit, Bildung, Beratung, Wohnen und Arbeit, ließen sich nicht lange bitten. „Es resultierte ein bunter Strauß an Anregungen und Wünschen“, blickte Mürle am Tag danach zufrieden auf die Ergebnisse. Vom Probewohnen eines Behinderten mit der ganzen Familie, Freizeitangeboten und Disco bis hin zu After-Fußballpartys, Themenwochen, Kinderkurse und gleichzeitig Kurse für die Eltern oder auch Fotokurse: All das wurde an Vorschlägen zusammengetragen. Die Vermietung von Räumen an Vereine oder auch die Einrichtung einer Rad-Werkstatt sind ebenso angedacht. Vor allem aber wird Beratung gewünscht. „Gedacht war dabei an eine niederschwellige Anlaufstelle, egal, um welches Anliegen es geht“, kommentierte Mürle. Möglich sein sollten nicht zuletzt auch Angebote von Partnern aus dem sozialen Netzwerk in dem neuen Haus.
Wie geht es jetzt weiter? Ergebnisse auswerten, bündeln und aus diesem Fundus das Konzept der Arbeitspakete für Haus Elisabeth schnüren: Das ist jetzt die Aufgabe von Projektleiter Thomas Mürle. Die Ergebnisse sollen unter anderem auch auf der Webseite des St. Josefshauses veröffentlicht werden. Weitere Herausforderung ist, das gesamte Konzept auch in dem Haus, dessen Um- und Ausbau demnächst startet, flexibel unterzubringen.