Die klassischste Form im Bereich erneuerbarer Energien, die Wasserkraft, ist indes nahezu ausgeschöpft. Das im Klimaschutzkonzept präsentierte Szenario sieht im günstigsten Fall eine komplette Ersetzung fossiler Energieträger zur Stromerzeugung im Jahr 2037 vor. Den größten Anteil daran hat die Solarenergie, merkte Lutz an.
Was Einsparmöglichkeiten bei der Wärme angeht, ist vor allem die Industrie betroffen. Lutz betonte, dass hier der Fokus auf Effizienz in der Anlagentechnik gelegt werden müsse. „Industrie und Gewerbe leiten viel Wärme ungenutzt ab“, sagte Lutz. Die Effizienzsteigerung sei auch Thema im Gebäudesektor, verwies er auf den Bestand an Altgebäuden und einer ungenügenden Wärmedämmung. Hier müssten die Energieverbräuche signifikant sinken. Trotz aller Anstrengungen könnten aber selbst bei einem Maximalszenario die fossilen Energieträger bis zum Jahr 2050 im Bereich Wärme nicht ersetzt werden.
Was die Maßnahmen angeht, zeigt sich, dass der Kreis nur bei etwa der Hälfte direkte Einflussmöglichkeiten hat, bei 25 sei der Einfluss gut und bei den restlichen neun gering.
Landesziele werden nicht alle erreicht
Unter dem Strich lasse sich der Ausstoß an Treibhausgasen um 1,5 Millionen Tonnen verringern, so Hoehler. Und weiter: „Es macht keinen Sinn, sich nur auf Maßnahmen zu beschränken, die in der Kraft des Kreises liegen.“ Dass ohne Partner in der Umsetzung der Handlungsvorschläge wenig erreicht werden könne, ließ er nicht unerwähnt. Aber: Das Thema werde in der Bevölkerung immer ernster genommen, ergänzte Lutz.
Zusammengefasst benötigt die Region eine ambitionierte Wende hin von fossil erzeugter Energie hin zu erneuerbaren Energien, dabei werden auch die Rahmenbedingungen hinsichtlich langer Förderunterstützung durch Bund und Länder eine wichtige Rolle spielen.
Laut Hoehler könne der Energieverbrauch gegenüber dem Jahr 1990 um 50 Prozent gesenkt und die Reduzierung der Treibhausgase um 90 Prozent erreicht werden, womit zwei Ziele des Landes Baden-Württemberg erreicht wären. Nicht realisiert werden kann ein Anteil von 80 Prozent an erneuerbaren Energien.
Offene Fragen seien zudem noch bei der Mobilitätsstrategie, und auch bei Wärme und Kraftstoffen seien noch weitere Kenntnisse notwendig, um etwas Belastbares ableiten zu können, sagte der Erste Landesbeamte. Mit dem Konzept werde man dazu beitragen, im Landkreis etwas bewegen zu können, zeigte sich Hoehler zuversichtlich. Nach der heutigen Vorberatung im Umweltausschuss wird der Kreistag das Konzept am 24. Oktober verabschieden.