Hohe Bereitschaft
Unter der Professorenschaft und in den Reihen der externen Dozenten habe es eine große Bereitschaft gegeben, umgehend auf digitale Lehre umzustellen. Jene, die bisher wenig Erfahrung mit Online-Methoden hatten, seien kurzerhand von den Kollegen der Hochschule in die Systeme eingeführt worden: „Durch ein eigens erstelltes Erklär-Video zum Umgang mit Online-Tools haben wir auf einfache Weise unseren Dozenten die digitale Lehre nahebringen können. Das klappte erstaunlich gut und schnell“, berichtet Eckhart Hanser, Leiter Studienzentrum IT-Management und Informatik.
Laut Mitteilung funktionierten digitale Vorlesungen über alle Fakultäten und Studiengänge hinweg. „Wenn vor wenigen Wochen jemand behauptet hätte, die DHBW könnte innerhalb von wenigen Tagen von einem Präsenzbetrieb umschalten auf Veranstaltungen, die im Online-Modus abgehalten werden, dann hätten dies wahrscheinlich die Allermeisten für nicht realisierbar gehalten, mich eingeschlossen“, bilanziert DHBW-Rektor Professor Theodor Sproll.
Viel Engagement
„Es ist von allen Kollegen, an allen Stellen und Verantwortlichkeiten, mit viel Engagement und Initiative und Flexibilität aber genau das erreicht worden, was eine tolle Organisation ausmacht: Der Studienbetrieb läuft, an der einen oder anderen Stelle mussten wir improvisieren, aber die Rückmeldungen der Studenten und der Dualen Partner sind insgesamt ausgesprochen positiv und sie loben unsere Arbeit sehr.“
Wann und in welcher Form Prüfungen verschoben würden oder durch innovative Lösungen dennoch durchgeführt werden können, sei gerade in der Klärung. Aber auch hier heiße das Gebot der Stunde, Kreativität in der Lösungsfindung walten zu lassen und den Studenten einen pünktlichen Semester- oder Studienabschluss zu ermöglichen, heißt es von Seiten der DHBW.
Positive Rückmeldungen
„Vorlesungen gestalten sich vielseitig“, verweist Joachim Wölle, Studiengangsleitung BWL-Gesundheitsmanagement, auf Live-Schaltungen, Videoaufzeichnungen, YouTube-Channel-Nutzung und weitere Instrumente „Einige Dozenten, die noch nicht digital unterwegs waren, haben auch sichtlich Gefallen an der digitalen Lehre und an den verschiedenen Systemen gefunden“, teilt Wölle mit.
Er selbst sei bisher sehr zufrieden mit den Rückmeldungen, die man seitens der Dozenten und Studenten erhalten habe. Und weiter: „Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Phase die digitale Lehre auf ein höheres Niveau gebracht hat und dass die Bereitschaft, diese in Zukunft intensiver als bisher zu nutzen, durch besseres Verständnis aller Beteiligten, enorm gestiegen ist.“
Offene Fragen
In einer besonderen Situation sind die trinationalen Studiengänge, die gemeinsam mit den Hochschulen in der Schweiz und in Frankreich angeboten werden. Studiengangsleiter Wolfgang Schmid-Grotjohann fasst zusammen: „Es ist jetzt so, dass wir noch gar nicht wissen, ob unsere französischen Studenten angesichts der noch andauernden Ausgangssperre überhaupt noch im Sommersemester kommen können“, bedauerte Schmid-Grotjohann. Videokonferenzen liefen ganz gut. „Manche Studis haben aber schlechte Internetverbindungen, vor allem Frankreich ist betroffen.“
Labore für zuhause
Zu den technischen Studiengängen gehören Lehrveranstaltungen in den Laboren. Laut DHBW war hier ein besonderes Maß an Kreativität bei der Umstellung auf einen digitalen Lehrbetrieb gefragt.
Laborleiter Edgar Laile etwa führt im Moment Laborveranstaltungen für die Elektrotechnik online durch. Kurzerhand organisierte er Laborhardware für die 35 Studenten und schickte sie ihnen nach Hause. So haben die Viertsemester der Elektrotechnik nun kleine „Labs to go“ zuhause und können unter Anleitung per Videokonferenz, Chat oder per Remote-Zugriff auf die komplexe Laborsoftware ihr Studium fortsetzen.
Die Studenten ziehen eine positive Bilanz: „Corona hat uns gezeigt, dass digitales Lernen nicht so weit entfernt ist, wie alle gedacht haben. Und es hat uns als DHBW gezeigt, dass wir trotz analoger Distanz digital zusammenwachsen können“, resümiert Studentensprecherin Keke Frei.