Kreis Lörrach Damit Innovationen gefördert werden

Michael Werndorff
Fehlende Forschungseinrichtungen tragen dazu bei, dass im Landkreis Lörrach die Gründerquote gering ist. Foto: Die Oberbadische (Archiv)

Umweltausschuss: Wirtschaftsregion Südwest berichtet über Existenzgründungen und Hemmnisse

Kreis Lörrach - In Sachen Existenzgründungen und Innovationsfähigkeit im Landkreis Lörrach, insbesondere im ländlichen Raum, gibt es Luft nach oben, erklärt die SPD-Kreistagsfraktion. In der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses hat das Gremium einstimmig empfohlen, die Verwaltung zu beauftragen, sich weiterhin aktiv am Prozess „Innovationsforum Südwest“ gemeinsam mit der Wirtschaftsregion Südwest (WSW) zu beteiligen.

Laut SPD-Antrag soll die WSW nach Abschluss der neuen Innovationsstrategie über deren Ergebnisse, insbesondere in Bezug auf Innovationskraft, Firmengründungen und- Erweiterungen, berichten. Weiter sollen Verwaltung und WSW Kontakt zur DHBW zum Thema der Förderung von Existenzgründungen von Hochschulabsolventen aufnehmen.

Eine Einschätzung zu den Betriebs- und Existenzgründungen im Kreis Lörrach gab WSW-Geschäftsführer Alexander Maas. Anfragen zu Gründungen würden seit Jahren nur sporadisch bei der WSW gestellt, auch sei die Zahl der Existenzgründer in den Kreisen Lörrach und Waldshut laut Maas sehr gering. Er führte dies auf die niedrige Arbeitslosenquote im Landkreis und die Nähe des Schweizer Arbeitsmarkts mit rund 21 330 Grenzgängern sowie auf das Fehlen klassischer Hochschulen zurück.

Kein Technologietransfer

So finde kein Technologietransfer statt, und junge Menschen würden auswärts studieren sowie am dortigen Hochschulstandort Existenzgründungen anstreben. Weiter sah er Ursachen im Fehlen von Forschungseinrichtungen wie auch in der Unternehmensgröße. So würden 86 Prozent der Firmen im Landkreis Lörrach weniger als zehn Mitarbeiter beschäftigen. Zudem gebe es einen Mangel an wertschöpfungsstarken (Groß-) Unternehmen. Ein weiteres Problem: Nur wenige Firmen kooperierten mit einer Universität.

Auf die unterdurchschnittliche Technologie und Innovationsorientierung der beiden Kreise habe die WSW reagiert: Unter anderem mit der Teilnahme am Förderaufruf des Landes-Wirtschaftsministeriums unter dem Titel „Förderung von regionalem Innovationsmanagement in Baden-Württemberg“. So habe sich die WSW mit dem Vorhaben „Innovationsforum Südwest“ beworben, das im Januar 2019 seine Arbeit aufgenommen hatte.

Strategie entwickeln

Neben einem Unternehmensnetzwerk und weiteren landkreisübergreifenden Veranstaltungen wurde eine Innovationswerkstatt durchgeführt, und zwar mit dem Ziel, eine Strategie für beide Landkreise zu entwickeln.

Deren Inhalt soll laut Maas eine klare Positionierung zu den Themen Innovation, Gründung, Forschung und Entwicklung aufweisen. Ein weiterer Baustein, die regionale Innovations- und Gründungskultur zu stärken, stelle der Wettbewerb RegioWIN dar.

SPD-Chef Klaus Eberhardt merkte an, dass es wichtig sei, so früh wie möglich auf die Studenten der DHBW zuzugehen und schon in der Ausbildung anzusetzen. „Schließlich sind das die Menschen, die den Landkreis in Zukunft nach vorne bringen werden.“ Hierzu erklärte Maas, dass es schwierig sei, offensiv auf die DHBW zuzugehen. Die Studenten seien nämlich Azubis von Unternehmen. Dass man die Angelegenheit bei der WSW in guten Händen wisse, befand Ulrich May (FW).

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