Verabschiedet wurde auch eine aktualisierte Resolution des Landkreistags zur Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen. Das Land soll die Kosten für die vorläufige Unterbringung von Flüchtlingen voll erstatten, außerdem wird eine schnellstmögliche Rückführung von straffälligen und vollziehbar zur Ausreise verpflichteten Ausländern verlangt. Was den Pakt für Integration angeht, verlangt der Landkreistag eine deutlich längere Förderung. Und an den Bund gerichtet sprechen sich die Landräte für ein Einwanderungsgesetz aus, um Migration besser steuern zu können. Auch soll die Bearbeitungszeit von Asylanträgen verkürzt und der Familiennachzug subsidiär Schutzbedürftiger ausgesetzt werden. Diese Forderung rief Grünen-Kreisrat Michael Straub auf den Plan. Er kritisierte die Einschränkung und verlangte die Protokollierung seines Einwands.
Einlenken in Sachen Kosten
Wie wichtig das Einlenken des Landes in Sachen Kosten nach dem Asylbewerberleistungsgesetz ist, geht aus der Sitzungsvorlage hervor: Waren es 2017 ungedeckte Aufwendungen in Höhe von 3,8 Millionen Euro, sollen es für das nächste Jahr voraussichtlich rund 6,4 Millionen Euro sein. Diese Ausgaben könnten vom Kreis Lörrach nicht auf Dauer getragen werden, vor allem, weil davon auszugehen sei, dass sich die Zahlen in den nächsten Jahren noch erhöhen würden, heißt es weiter. Insgesamt sind die Flüchtlingszugänge seit dem Abkommen mit der Türkei und der Abschottung zahlreicher Balkanländer seit Mai 2016 deutlich zurückgegangen. Vermehrt würden aber vorerst geduldete Flüchtlinge zugewiesen, deren Asylverfahren bereits in der Landeserstaufnahme abgelehnt worden sind.