Kreis Lörrach Damit Traumata überwunden werden

Die Oberbadische
Freuen sich über die neue Namensgebung des psychosozialen Zentrums im Landkreis Lörrach: (v.l.) Christina Hopfner, Michael Schmitt-Mittermeier, Sozialminister Manne Lucha, Ulrike Kreis, Nazmije Mahmutaj, Landrätin Marion Dammann und Lörrachs OB Jörg Lutz. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Hilfsangebot: Sozialminister Manne Lucha bei der Eröffnung des psychosozialen Zentrums des Landkreises

Kreis Lörrach (wer). Das psychosoziale Zentrum für geflüchtete Menschen leistet wichtige Arbeit in der Traumabewältigung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Zur feierlichen Eröffnung und Namensgebung „Nadia Murad-Zentrum“ war eigens Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha angereist, um mit den Verantwortlichen, Gästen sowie Landrätin Marion Dammann und Lörrachs Oberbürgermeister Jörg Lutz das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer und hauptberuflich Tätigen zu würdigen.

Diakonie-Geschäftsführer Michael Schmitt-Mittermeier erinnerte, dass man froh sei, mit dem stationären Angebot einen wichtigen Ankerpunkt habe, es aber Bedarf gab, das ambulante Angebot auszubauen: „Die Sorge um traumatisierte Kinder mit Fluchterfahrung hat uns umgetrieben.“

Viel Lob für soziales Engagement

Lucha lobte das enorme Engagement. So habe die Diakonie im Rahmen des Projekts „Trauma“ 60 ehrenamtliche Traumahelfer ausgebildet. Von November 2017 bis vergangenen Dezember konnte 40 geflüchteten Kindern und Jugendlichen ein Platz in einer Gruppentherapie angeboten werden. Lucha merkte an, alle Hilfebedürftigen in den Blick rücken zu müssen, wobei es ohne ehrenamtliches Engagement aber nicht möglich sei, allen Betroffenen zu helfen. So sei mit dem Nadia Murad-Zentrum ein Zeichen der Mitmenschlichkeit gesetzt worden. Damit die gute Arbeit fortgesetzt werden könne, wolle man die Fördermöglichkeiten überprüfen, kündigte der Minister an.

Landrätin Marion Dammann warf einen Blick zurück auf die Sozialstrategie des Landkreises, deren Profil mittlerweile geschärft wurde. Die Traumaproblematik habe man früh erkannt und mit dem Traumanetzwerk ein wichtiges Angebot geschaffen, um Betroffenen zu helfen. Das psychosoziale Zentrum als Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bewertete sie als eine wichtige Ergänzung zu bestehenden Institutionen. „Wir wollen, dass die Betroffenen im Geiste wieder frei sind.“ Dass Migranten nicht irgendwie in der Region ankommen, sondern sich wohlfühlen sollten, ergänzte OB Lutz.

Nazmije Mahmutaj, die Leiterin des neuen Zentrums, deren Namensgeberin den Friedensnobelpreis für ihre Engagement für Opfer sexueller Gewalt erhielt, zeigte sich zuversichtlich, das Zentrum allen Kreiseinwohnern öffnen zu können.

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