Die 19 Teilnehmer scheinen zwischen ehrlichem Staunen und Misstrauen hin- und hergerissen. Sie stellen an einigen Stationen auch kritische und tiefer gehende Fragen. Spürbar wird das zwiegespaltene Verhältnis zum Kreisklinikum auch an witzelnden Sprüchen und Kommentaren, die beim Gang über die Baustelle immer wieder geäußert werden, wie beim Betreten des Gebäudes durch den Haupteingang.
Erleichterung herrscht beim Eintreten, denn im Innern ist es deutlich kühler als draußen. „Jetzt gehen wir da noch gern rein, aber wenn wir mal krank sind ... naja“, sagt ein Teilnehmer zum andern und überlässt die Vollendung des Satzes der Fantasie.
Kritik ist bekannt
Sabine Graf und Ricarda Braun wissen von der Kritik, die der Kreiskliniken GmbH entgegen gebracht wird. Die greifen sie auch auf, als sie an der Anmeldung der Notaufnahme Halt machen. Noch liegen dort Rohre unter einer Plastikplane, doch schon bald soll dort ein Tresen stehen. Braun deutet auf den recht kleinen Raum, der einmal als Wartezimmer dienen soll. „Wir sind uns sicher, wir schaffen das“, sagt sie und spielt damit auf die Kritik an den bisher teils stundenlangen Wartezeiten in der Notaufnahme an. Im neuen ZKL soll das anders werden. Weitere Optimierungen soll es mit Hilfe der Technik geben. So könnten künftig die Aufzüge dabei helfen, Besucherströme zu lenken, um lange Wartezeiten am Lift zu vermeiden. Zur optimalen Auslastung der insgesamt 677 Betten könnte „clustern“ künftig eine Lösung sein, wie Braun erklärt. Das bedeutet, dass es keine „Hoheitsgebiete“ mehr geben wird, wie eine Station nur für die Chirurgie und eine für die Innere Medizin. Damit soll vermieden werden, dass in einer nicht alle Betten belegt sind, während die andere „aus allen Nähten platzt“.