Auch Unternehmen sollen umdenken
Hier müsse gegengesteuert werden, waren sich die Anwesenden einig: „Wir müssen Schülern und Eltern klarmachen, dass es in der dualen Ausbildung gute Karrierechancen gibt“, betonte Pfändler.
Finke forderte daher bei den Eltern ein Umdenken und den Mut, statt Hochschullaufbahn eine Ausbildung anzustreben. Umdenken müssten auch die Unternehmen: Diese sollten auch Bewerbern weniger guten Bewerbern eine Chance geben, und die zum Beispiel unter anderem deren soziale Kompetenzen und Motivation fördern. Denn: Die Spannbreite bei den Bewerbern ist groß, Betriebe und Berufsschulen würden vor Herausforderungen gestellt, verwies Seitz-Schüle auf Hochschulreife einerseits und Analphabetismus andererseits. Um gegenzusteuern nannte Finke einen Dreiklang aus einer besseren Einbindung von Frauen in den Arbeitsmarkt, Anstrengungen bei der Ausbildung und Zuwanderung.
Hierzu merkte Seitz-Schüle an: „Das Handwerk wird noch bunter, und das hat Konsequenzen.“ Im Handwerk hätten mittlerweile 20 Prozent (1200) der Azubis keinen deutschen Pass, wobei die Mehrheit aus Gambia, Syrien und Afghanistan komme. Neben mangelnder Sprachkompetenz und Förderkulisse erschwerten auch die oftmals unklare Aufenthaltsperspektive die Integration in den Arbeitsmarkt. Um die Nachfrage zu decken, sei das Handwerk aber auch auf diese Menschen angewiesen, meinte Weniger. „Wir müssen in den Betrieben und Schulen noch viel Arbeit leisten“, verwies er auf einen langen Atem, den die Integration von Asylsuchenden brauche. Wichtig sei dabei auch, Lösungen für den Wohnungsmangel zu finden und die Mobilität zu fördern, sagte Finke. Er sprach sich dafür aus, Integrationsmanager langfristig zu beschäftigen, schließlich stehe man vor einer wachsenden Aufgabe.