Kreis Lörrach Das Machbare aufzeigen

Die Oberbadische
Erwachsene sollten ein Auge auf den Medienkonsum ihrer Kinder haben. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

BildungKreismedientag thematisiert Chancen und Grenzen der Mediennutzung an Grundschulen

Wie die Medienbildung in der Grundschule aussehen, aber auch, welche Grenzen ihr gesetzt sind, soll der heute stattfindende Medienkompetenztag am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung in Lörrach zeigen. Das Angebot stößt bei Lehrern auf großes Interesse, erläutern die Organisatoren.

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Die neuen Bildungspläne für Baden-Württemberg sehen vor, dass Medienbildung ein Leitprinzip darstellt, das in allen Schularten fächerübergreifend berücksichtigt werden soll, wie Felix Kehl, Leiter des Kreismedienzentrums Lörrach, und der Fachleiter Medienpädagogik am Seminar für Lehrerbildung, Stefan Eigel, gestern im Rahmen eines Pressegesprächs sagten. Dass neue Medien auch in der Grundschule Einzug halten, stehe fest, „denn unsere Lebenswelt ist durchsetzt vom Gebrauch neuer Medien“, erklärten die Organisatoren. Nun gehe es darum, wie Smartphone, PC oder Tablet im Unterricht für die Schüler gewinnbringend eingesetzt werden können.

Seitens der Lehrer herrsche ein großer Informationsbedarf, so Eigel. Sie seien bisweilen nicht darauf vorbereitet, und das ist mithin auch ein Grund, weshalb sich neben den Referendaren auch 30 Lehrer angemeldet hätten. „Unser Anspruch ist es, Beispiele aus der Praxis anschaulich zu vermitteln“, betonte Kehl. Dazu sollen 30 Workshops beitragen, die verschiedene Facetten wie Audiobearbeitung oder Leseförderung behandeln. Den Einstiegsvortrag hält Aytekin Celik zum Thema „Eintauchen in digitale Medienwelten: Die Begleitung von Kindern im Netz“. „Celik zeigt auf, wie unsere Zukunft aussehen kann“, verwies Kehl auf die schnell voranschreitende technische Entwicklung des Internets.

Handlungsbedarf bei der Umsetzung des Bildungsplans bestehe in der Ausstattung der Schulen mit entsprechender Hardware, wie Kehl beschreibt. Vereinzelt gut ausgestattet seien Grund- und Werkrealschulen, es gebe aber auch Schulen, die nur mit einem PC auskommen müssten, erklärte Eigel. Positiv überrascht ist Kehl, dass Verwaltungen das Thema mittlerweile aufgreifen und Schulen die nötige Hardware zur Verfügung stellen: „Der Wille ist da, auch bei Grundschulen zu investieren.“ Im Rahmen der Medienbildung soll nach Möglichkeit im Dialog mit den Eltern an der Umsetzung gearbeitet werden, sind sich die Organisatoren einig. Grenzen setzen beim Medienkonsum im heimischen Bereich sei aber nach wie vor Aufgabe der Eltern, betonte der Leiter des Kreismedienzentrums: „Es ist wichtig, einen guten Mittelweg zu finden“, will er die Diskussion nicht mit dem erhobenen Zeigefinger führen. Vielmehr gehe es darum, dass Kinder den PC im schulischen Umfeld in einer anderen Funktion wahrnehmen: Nicht das Spielen am PC steht im Vordergrund, sondern ausdauerndes Lernen, sagte Kehl. Laut Eigel biete der Einsatz neuer Medien einen großen Kreativbereich und könne dazu beitragen, die Qualität des Grundschulunterrichts zu steigern. Referenzschule ist die Grundschule in Fahrnau, die mit der Landesmedienzentrale kooperiert. Dort soll gezeigt werden, was machbar ist.

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