Kreis Lörrach Den Heimatbegriff entstauben

Die Oberbadische
Die Geehrte Inge Gula freut sich mit Regierungsvizepräsident Klemens Ficht, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Erich Birkle und den ebenfalls Geehrten Walter Goldschmidt und Otto Gäng (von links). Foto: Regine Ounas-Kräusel Foto: Die Oberbadische

Auszeichnung: Inge Gula erhält Ehrennadel für ihre Verdienste

Lörrach (ouk). Inge Gula hat am Donnerstag die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat erhalten. Bei einer Feierstunde in der Alten Halle Haagen würdigte der Vorsitzende des Arbeitskreises Erich Birkle sie für ihre Verdienste in der Kommunalpolitik, für Heimatgeschichte, Literatur und die alemannische Sprache.

Mit dieser Ehrung bringe man Personen, die sich um die Heimatpflege verdient gemacht haben, Wertschätzung entgegen, sagte Ulrich Heuer als Stellvertreter des Oberbürgermeisters zur Begrüßung. Die Geehrten trügen mit ihrem Engagement dazu bei, dass der Begriff Heimat heute wieder positiv besetzt sei, sagte Klemens Ficht, Stellvertreter der Regierungspräsidentin. Im Arbeitskreis Alemannische Heimat arbeiten Vereine für Traditions- und Brauchtumspflege und das Regierungspräsidium eng zusammen.

Birkle würdigte Gula für ihr mehr als 40-jähriges kommunalpolitisches Engagement. 14 Jahre war sie Ortsvorsteherin in Haagen, viele Jahre lang auch Gemeinde- und Kreisrätin. Aber auch der Heimatkunde und der Literatur gilt ihre Leidenschaft, so Birkle. So gründete sie im Jahr 2001 die Buchschachtel in Haagen, die gut erhaltene Bücher weiter gibt. Die Geehrte hat Beiträge für Ortschroniken und die Lörracher Jahrbücher verfasst. Sie ist Mitglied und seit 1991 Vorsitzende des Museumsvereins Lörrach. Sie unterstützt die Burgfestspiele Rötteln und den Röttelnbund als Beirätin und ist Mitglied im Präsidium des Hebelbundes. Mit ihrer natürlichen Verbundenheit zur alemannischen Sprache, mit ihrer historischen und literarischen Bildung präge sie den Verein als literarische Gesellschaft, die den Dichter ganzheitlich sehe.

Der Begriff Heimat sei im dritten Reich durch den Geschmack von Blut und Boden verdorben worden und werde heute wieder von bestimmten Gruppierungen missbraucht, sagte Gula in ihrer Dankesrede. Doch wenn man das Eigene pflege, öffne das die Sinne für den Nachbarn, das Fremde. Die Heimatvereine leisteten einen wichtigen Beitrag zu einem lebendigen Europa.

Die Ehrennadel erhielten auch Otto Gäng (Deggenhausertal), Walter Goldschmidt (Freiburg), Wilhelm Meboldt (Leidringen) und Konrad Schäfer (Willstätt).

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