Kreis Lörrach Den Nachwuchs machen lassen

Die Oberbadische
Im Rahmen des Projekts „Digiscout“ wurden bei der IHK in Schopfheim digitale Projekte von Auszubildenden präsentiert. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

„Digiscouts“: Auszubildende treiben Digitaliserung voran

Kreis Lörrach (lu). Analog war gestern, digital ist angesagt, vor allem in Unternehmen und Betrieben. Doch egal, wie weit die Digitalisierung dort fortgeschritten ist: Es gibt noch jede Menge Digitalisierungspotenzial – man muss es nur finden.

Warum lässt man da nicht einfach diejenigen ran, die mit der Digitalisierung aufgewachsen sind? Die jungen Auszubildenden. Genau das war der Ansatz für das Projekt „Digiscouts“ des Vereins Kompetenzzentrum des Rationalisierungs- und Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner in Südbaden, der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee (IHK), war das Projekt gestartet.

Heraus kam eine so genannte „Win-Win-Situation, sprich: Die Azubis fühlten sich ernst genommen und konnten selbst etwas auf die Beine stellen. Und die Unternehmen profitieren künftig von den teils innovativen Projekten. Alleine oder im Team haben über einen Zeitraum von einem halben Jahr insgesamt 34 Auszubildende aus unterschiedlichen Ausbildungsberufen und aus zehn Unternehmen im Kammerbezirk Prozesse oder Strukturen in ihrem Ausbildungsbetrieb digitalisiert. Die Ergebnisse wurden jetzt in einer Feierstunde mit kleiner Werkschau in der IHK Schopfheim präsentiert.

„Es war eine spannende und ganz tolle Sache“, erklärte Lara Rippel, Auszubildende bei der Firma Magnetic Autocontrol in Schopfheim-Fahrnau, für ihr Team. Den Azubis war nämlich aufgefallen, dass die elektromagnetisch funktionierenden Schranken im rund um die Uhr laufenden Schrankenpark bislang umständlich bei einem Rundgang durch einen Mitarbeiter kontrolliert wurden, wobei, wenn eine mal nicht funktionierte, zunächst bekannt war, seit wann und aus welchem Grund dies der Fall ist. Auf Anregung der Azubis wurden alle Schranken verkabelt, eine spezielle Software auf den Rechner aufgespielt – und schon konnte man auf einen Blick sehen, wo es bei einer Schranke klemmt. „Seit zwei Wochen ist unsere Digi-Anregung in Betrieb, funktioniert gut und gefällt allen in der Firma“, zeigte sich Rippel mächtig stolz.

Auch bei Runge Pharma in Lörrach hat neue Digitaltechnik Einzug gehalten. Musste bislang langwierig nachgeschaut werden, bei welcher Temperatur gewisse Produkte und mit welcher Verpackung zum Versand fertig gemacht werden müssen, so erledigt dies künftig deutlich flotter eine App. Ebenfalls die Anregung zur Verwendung einer App hat eine Azubi im Architekturbüro Gothe in Malsburg-Marzell gegeben. Statt riesiger Pläne vor Ort umständlich anzuschauen, läuft’s künftig via I-Pad. Vorteil: Es können alle nötigen Pläne jederzeit problemlos aufgerufen werden.

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